Konsumverhalten Was kostet die Welt

Warum unsere Generation an der falschen Stelle geizig ist

 

Und die Doppelmoral von der Geschicht‘?

 

Die Doppelmoral unseres Konsums besteht nämlich nicht nur darin, dass wir um schlechte Arbeitsbedingungen wissen und trotzdem billige Kleidung aus Asien kaufen. Sondern auch darin, grundsätzlich nur für das zahlen zu wollen, was man anfassen kann. Sich offline sponsern lassen und das eigene Geld für sinnlose Luxusgüter auf den Kopf hauen.

Die Schriftstellerin Sybille Berg hat in einer Kolumne neulich sehr schön und auch ein bisschen böse beobachtet, wie „die Jungen“ (oh, sie meint uns!) einen neuen Geiz propagieren: „Ich bin nicht bereit, für ein Buch mehr als zwei Euro zu zahlen. Für einen Film zahle ich generell nichts. Musik zahl ich, also so 50 Cent ist mir das wert. Zeitungen zahl ich eh nicht, die sind ja alle blöd, die Journalisten. Umsonst muss das sein, und hauptsächlich will ich meinen Kommentar lesen unter dem Umsonsten.“ Ertappt. Und die GEMA ist eh scheiße.

Und ihr? Hättet ihr diesen Artikel gelesen, wenn ihr dafür hättet zahlen müssen? Wahrscheinlich nicht. Aber schreibt das doch gerne in einen Kommentar unter dem Umsonsten. Wir können unseren Wohlstand nicht ändern, wir können auch nicht für Dinge bezahlen, die nichts kosten (und es stimmt, dass viele neue Künstler durch die Umsonstkultur im Internet, ohne die sie nie bekannt würden, profitieren), aber wir können uns unserer Doppelmoral bewusst werden. Oder Samsung kaufen, solange wir unser Essen noch von den Eltern gezahlt bekommen.

Bildquelle:

Folge ZEITjUNG auf FacebookTwitter und Instagram!