Menschen mit handys, Laptop und co

Social Media Detox: Der Selbstversuch

Was, wenn man einfach mal offline ist? Das probiere ich mit einem Social Media Detox aus. 

Disclaimer: Der Artikel basiert auf den Erfahrungen unserer Autorin.

Ich hatte einen Instagram-Account mit reichlich Fotos, Highlights und regelmäßigen Storys. Ich war nie süchtig danach, schließlich läuft alles super: die Uni, mein Nebenjob und auch privat läuft alles rund. Lediglich morgens schaue ich kurz nach, ob neue E-Mails oder Nachrichten eingetroffen sind oder meine Freund*innen eine Story gepostet haben. Meine Bildschirmzeit liegt weit unter dem Durchschnitt. Social Media Detox ist für mich nicht notwendig! Oder doch?

Falsch gedacht – fast vier Stunden täglich Bildschirmzeit

Schockierend, wie sich die vier Stunden in meinen Alltag zwischen Uni, Arbeit und Privatleben einschleichen. Ich war mir so sicher, dass ich mein Handy bewusst nutze, aber anscheinend war mein Umgang damit nicht so bewusst. Tatsächlich zeigt die Bildschirmzeit, dass ich mein Handy verstärkt morgens nutze, aber auch über den Tag verteilt immer wieder abschweife. Der traurige Höhepunkt ist abends vor dem Schlafengehen. Mein Umfeld sieht mich jedoch nicht als Handyjunkie – zumindest laut den Aussagen meiner Freund*innen. Doch auch eben jene Menschen in meinem Umfeld haben eine ähnliche Bildschirmzeit, also sind wir schlussendlich vielleicht alle Handyjunkies.

Plötzlich Offline 

Als ich meine Bildschirmzeit überprüfte, war klar, dass Instagram mein größter Zeitfresser im Alltag war. Also löschte ich meine Bilder und deaktivierte meinen Account – ich war noch nicht bereit, ihn endgültig zu löschen. Doch nachdem meine anfängliche Euphorie verflogen war, ertappte ich mich dabei, wie ich mein Handy grundlos in die Hand nahm und meine Finger scheinbar mechanisch zu dem bekannten App-Icon wanderten. Aber dann war da Stillstand, die App war weg und meine Finger schienen ins Leere zu tippen. Ich blieb zurück, mit scheinbar unendlich viel Zeit. Plötzlich überkam mich ein fast vergessenes Gefühl, das mir eigentlich nur noch aus der Kindheit bekannt war: Langeweile. Dieses Gefühl brachte mich zu einem längst überfälligen Frühjahrsputz. Tatsächlich war es die Langeweile, die mich in den letzten Tagen antrieb. Ich begann wieder mit dem Sport, kramte ein altes, nie gelesenes Buch heraus und befreite alte Pinsel und Farben aus den eingestaubten Kisten.