Ein Pärchen kommuniziert auf seine Weise miteinander: Bild Unsplash

Eine Idee Liebe: Die 5 Sprachen der Liebe

Die romantische Liebe ist zum zentralen Motiv unserer Paarbeziehungen geworden. Dass sie der Kitt zweier Menschenleben ist, ist dabei eine noch recht junge Erfindung. Seitdem hat sich viel getan. In dieser Kolumne beschäftigen sich unsere zwei Autorinnen Lena und Rahel mit dem Ursprung der romantischen Liebe. Wo kommt sie her, wo will sie hin? Ist die Liebe zwischen Swipe links und Swipe rechts nur noch ein Produkt der Liebesökonomie?

Was, wenn man sich liebt, aber der*die Partner*in eine andere Sprache spricht? Wenn man ständig streitet, weil man sich immerzu missversteht. Dabei geht es nicht um linguistische Hürden. Es geht um die Sprache der Liebe selbst.

Der amerikanische Paar -und Beziehungstherapeut Gary Chapman hat eigens dazu ein Modell entworfen: nämlich „Die 5 Sprachen der Liebe“.

Laut Chapman gibt es demnach verschiedene Arten, wie Menschen ihre Liebe ausdrücken und empfangen. Diese Sprachen finden ihren Gebrauch aber nicht nur in Liebesbeziehungen – auch in Freundschaften, innerhalb der Familie und in anderen Kontexten wird Zuneigung als Folge sozialer Verständigung ausgedrückt.

Das Problem:

Sprechen die verschiedenen Parteien eine je unterschiedliche Liebessprache, kann das schnell zu Missverständnissen und Streitigkeiten führen.

Die Folge:

Mindestens eine Person, meist diejenige, die keine Liebe empfängt, fühlt sich nicht wertgeschätzt und meist unverstanden. Vor allem am Anfang von Beziehungen oder auch Freundschaften kann es dadurch schnell zur Frustration und zu einem Ungleichgewicht kommen. Weil die Kommunikation zu diesem Zeitpunkt noch nicht so weit ausgereift ist, trauen sich die betroffenen Parteien oftmals nicht über ihre individuellen Bedürfnisse zu sprechen.

Besonders in Beziehungen kann dies eine schwierige Hürde darstellen, da die Positionen dadurch oftmals unausgeglichen sind. Im schlimmsten Fall führt eine solche Beziehung geradewegs in eine emotionale Abhängigkeit, in der die Bedürfnisse derjenigen Person, die Liebe beispielsweise über körperliche Zuneigung empfängt, in dem Sinne befriedigt sind, als dass gerade am Anfang der Beziehung der körperliche Aspekt eine wichtige Rolle spielt. Handelt es sich bei der anderen Person jedoch um einen Typ Mensch, der eine offene Kommunikation seiner Gefühle pflegt und gleichsam dadurch seine Bestätigung erfährt, bleibt diese hierbei oftmals auf der Strecke. Das Gespräch über die eigenen Gefühle einzuleiten kann vor allem am Anfang einiges an Überwindung kosten. Lebt die eine Person ihre Liebessprache aus, die andere aber nicht, weil sie sich nicht traut diese einzufordern, oder nicht weiß, wo das Problem liegt, fängt das ungleiche Verhältnis an.

Die Person, die keine Liebe empfängt, verlangt umso mehr danach und schlüpft in eine bedürftige Rolle. Die Person, die eigentlich genug Liebe hat, bekommt dadurch mehr in ihr Liebeskonto zugespielt, als es verträgt. Gleichzeitig wird sie von den überschwänglichen Gefühlen der anderen Person überfordert.

Oder aber die ungeliebte Person schweigt und leidet im Stillen. Beides führt am Ende zu einem Ungleichgewicht.

Damit es erst gar nicht so weit kommt, ist es gut über die fünf Sprachen der Liebe Bescheid zu wissen. Welcher Liebestypus man selbst und gegebenenfalls die andere Person ist, kann Aufschluss darüber geben, wie innerhalb der Beziehung ein fairer Kompromiss gefunden werden kann.

Schließlich sollte dies das Ziel sein: Ein fairer Kompromiss, ein Austarieren des bestehenden Liebes -oder Zuneigungsverhältnisses. Das ist die Basis einer gesunden Beziehung, gleich welcher Art sie auch ist.

Wichtig in diesem Kontext ist zu sagen, dass die meisten Menschen einen Mix aus den folgenden Liebessprachen verkörpern. Meist liegt aber eine deutliche Tendenz von ein, zwei oder auch drei Sprachen vor, die eine Person primär spricht und einzufordern pflegt.