Konsumbewusste Weihnachtswünsche: Wie wär’s mit einer Zukunft?

Echt jetzt? Stehen da im Supermarktregal schon die ersten Lebkuchen? Dial down the shock! Laut Kalender ist es noch nicht Dezember. Für die Weihnachtseinkäufe bleibt noch genügend Zeit. Richtig viel davon vergeht trotzdem nicht, bis wir in unsere alljährlichen Weihnachtspanik-Phasen verfallen. Nichts da, dieses Jahr wird alles anders!

Dass wir Weihnachtsgeschenke 2021 nicht auf den letzten Drücker kaufen, haben wir uns letztes Jahr hoch und heilig geschworen. Leider an Silvester – und der feierliche Schwur war vermutlich genauso wenig ernst zu nehmen wie unsere anderen Neujahrsvorsätze. Halb so wild! Dann gibt es eben wieder Notfallgeschenke. Vielleicht freuen sich die Beschenkten sogar. Nur einer freut sich nicht: die Umwelt. Was, an Weihnachten an Nachhaltigkeit denken? Auf welchem Planeten gibt’s denn sowas? Vielleicht auf einem, der eine lebenswerte Zukunft hat. Wetten, dass sich auch unsere Liebsten eine solche zu Weihnachten wünschen? Alles klar, dann legen wir dieses Jahr eben konsumbewusste Weihnachtsgeschenke unter den Baum.

(Un)Sinnige Weihnachtsgeschenke: Braucht irgendjemand 1000 Paar Socken?

Gibt es überhaupt jemanden, der wirklich gute Ideen für Weihnachtsgeschenke hat? Das scheint eher selten zu sein, wenn man die 1000 Paar Socken bedenkt, die jedes Jahr unter unseren Weihnachtsbäumen landen. Von Konsumbewusstsein kann an den Feiertagen selten die Rede sein. Obwohl es beim Fest der Liebe eigentlich um Rücksichtnahme gehen sollte – auch, was die Umwelt betrifft. Um unsere Umweltliebe zu beweisen, kaufen wir Weihnachtsgeschenke nicht wahllos. Lieber investieren wir in die Zukunft und setzen zu Weihnachten auf

  • Selbstgemachtes
  • verschenkte Zeit
  • Gutscheine
  • Spendengeschenke
  • Leihgeschenke

Für Wunschlisten-Schreiber

Es soll tatsächlich Menschen geben, die Weihnachtswunschlisten schreiben. Wenigstens ist in diesem Fall klar, wie man ihnen eine Freude machen kann. Wegwerf-Weihnachtsgeschenke landen so nicht unter dem Baum. Aber richtig umweltfreundlich ist auch gezielter Kaufrausch zu Weihnachten nicht. Die Will-haben-Mentalität hat die konsumgesteuerte Wegwerf-Gesellschaft erst zu einer solchen gemacht. Was steht auf den Listen wohl ganz oben? Natürlich Elektronik. Die neuesten Modelle von Handys, Tablets und Co haben sich mit ihren Sollbruchstellen leider keinen Umweltschutz-Award verdient. Zur Feier des Festes trotzdem kaufen, oder lieber die Welt retten? Heutzutage gibt es zwischen diesen beiden Optionen dank Leasing-Konzepten einen Kompromiss. Für Smartphones und Tablets können wir beispielsweise vorab bezahlte Leihverträge zu Weihnachten verschenken. So können unsere Liebsten die Modelle ihrer Wahl umweltfreundlich nutzen und dabei testen, ob sich die Anschaffung lohnt. Geht in der Leihphase etwas kaputt, beteiligen sich die Anbieter meistens an den Reparaturkosten. Falls die testweise Nutzung wirklich mit einer Kaufentscheidung endet, lassen sich die bezahlten Leihraten wie beim Leihkauf je nach Vertrag sogar vom Kaufpreis abrechnen.

Für wunschlos Glückliche

Wir alle haben einen Eigentlich-habe-ich-schon-alles im Bekanntenkreis. An Weihnachten ist das der letzte Satz, den wir hören wollen. Einen kleinen Hinweis bräuchten wir schon, wenn wir etwas Sinnvolles verschenken wollen. Für wunschlos Glückliche immer eine Option: Wir können im Namen der jeweiligen Person spenden. Am besten für Projekte, die Ressourcen stiften, anstatt sie durch Eigentlich-kaufe-ich-einfach-alles zu verbrauchen. Wie wär’s mit einem Baum oder einem Stück Natur? Sowohl in Umwelt- und Tierschutz als auch Entwicklungshilfe lässt sich über Organisationen und Spendenplattformen investieren. Von einer Ziege für ein indisches Dorf bis hin zu Carepaketen gibt es die unterschiedlichsten Optionen. Vielleicht findet sich darunter ein Bereich, der dem Beschenkten besonders am Herzen liegt. Alternativ dazu freuen sich wunschlos Glückliche auch über geschenkte Zeit. Zum Beispiel in Form eines Gutscheins für einen gemeinsamen Ausflug. Ebenfalls gern genommen: Gutscheine für entspannende Wellness-Tage oder Massagen, die der Schenkende vielleicht sogar selbst ausführt. So braucht man nicht einmal Geld, um anderen diese Freude zu machen. In der Freizeit kocht ihr gerne? Dann ist für euch eine Einladung zu einem selbstgekochten Essen eine Option. Dieses Geschenk lässt sich gleich doppelt nachhaltig gestalten, wenn wir bei der Zutatenauswahl auf Aspekte wie Saisonalität achten.

Für besonders Besondere

Jeder hat an Weihnachten ein paar Personen mit Sonderstatus zu beschenken. Den Partner oder die Partnerin zum Beispiel. Einfach mit irgendetwas Gekauftem abspeisen? Dadurch kann das gut gemeinte Schenken schnell ins Auge gehen. Lieber beweisen wir, dass wir mitgedacht haben. Zum Beispiel, indem wir ihnen etwas Selbstgemachtes schenken. Von kulinarischen Köstlichkeiten bis hin zu Naturkosmetik oder Upcycling-Produkten. Wenn wir richtig auf nachhaltig machen wollen, stellen wir als Geschenke Dinge her, die auch im Alltag der Beschenkten Nachhaltigkeit fördern. Das können zum Beispiel wiederverwendbare Kosmetik-Pads sein oder selbstgebaute Behältnisse, die das Recycling erleichtern. Wenn wir zum Bau dann auch noch unnütz Gewordenes wie aussortierte Möbel oder sogar Plastik verwenden, dürfen wir uns auf die Schulter klopfen. Nachhaltiger geht es kaum.

Foto von Brett Sayles von Pexels