AfD auf Platz zwei: Die Landtagswahlen im Überblick

Während wir noch gut drei Wochen auf das endgültige Wahlergebnis der Landtagswahlen in den Bundesländern Bayern und Hessen warten müssen, zeichnen die vorläufigen amtlichen Hochrechnungen bereits ein klares Bild: Das größte Plus verzeichnet die AfD.

In Bayern geht die CSU mit 37 Prozentpunkten noch immer als klarer Sieger hervor, auch wenn das Ergebnis für viele „historisch schlecht“ ausgefallen ist. An zweite Stelle haben es die Freien Wähler (15,8 Prozent) mit einem Plus von 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr geschafft. Den größten Sprung hat aber wohl die AfD hingelegt: Mit einem Plus von 4,4 Prozent schafft es die AfD (14,6 Prozent) in Bayern noch kurz vor den Grünen (14,4 Prozent) voraussichtlich auf den dritten Platz. In Hessen landet die AfD (18,4 Prozent) mit einem Plus von 5,3 Prozent zur letzten Landtagswahl sogar auf den zweiten Platz – hinter CDU (34,6 Prozent) und vor SPD (15,1 Prozent) und Grüne (14,8 Prozent).

Es sei aber nochmal betont, dass es sich hierbei um amtliche Hochrechnungen handelt: Noch wurden nicht alle Stimmen ausgezählt. Diese Zahlen können sich bis Ende Oktober also noch ändern, wenn auch nur geringfügig.

Die AfD gewinnt vor allem in ländlichen Gebieten

Interessant zu betrachten ist auch die Stimmverteilung: In und um die bayerische Landeshauptstadt München herum schneidet die AfD deutlich unterdurchschnittlich ab und kommt kaum über die 10, teils sogar 5 Prozent hinaus. In vier der neun Münchner Stimmkreise haben die Grünen, die unterm Strich wohl als die größten Verlierer*innen aus dieser Landtagswahl herausgehen werden, sogar klar gegen die CSU gewonnen. In den ländlicheren Regionen schneidet die AfD dagegen deutlich besser ab. So etwa im Stimmkreis 707 Günzburg, in dem von den rund 63.000 Wahlbeteiligten 23 Prozent die AfD gewählt haben. Oder in 201 Deggendorf, wo die AfD bei nur etwas mehr Wahlbeteiligten 20 Prozent der Stimmen holte.

In Hessen zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: Am stärksten war die AfD in den Wahlkreisen Wetterau II (27,2 Prozent), Lahn-Dill I (26,9 Prozent) und Schwalm-Eder II (26,2 Prozent). In Frankfurt am Main hat die Partei am schlechtesten abgeschnitten und auch in Kassel und Darmstadt war der Zuspruch nicht so groß wie in anderen Regionen.