Osama Bin Laden: „Brief an Amerika“ von TikTok gesperrt

Guardian und TikTok löschen Inhalte

Auf der Webseite des Guardian konnte man bis vor kurzem noch eine verkürzte und ins Englische übersetzte Version des Briefes lesen. Doch am 15. November nahm das Medienhaus den Brief offline, nachdem der Artikel kurzzeitig der meistgelesene Text der gesamten Seite war.

„Das auf unserer Webseite veröffentlichte Transkript wurde ohne den vollständigen Kontext häufig auf sozialen Medien geteilt. Deswegen haben wir uns entschlossen, es herunterzunehmen und Leser stattdessen zu dem Bericht weiterzuleiten, in dem er im Kontext gesetzt wurde“, steht nun auf der Seite des Guardian, auf der man noch vor wenigen Tagen das Schreiben Bin Ladens finden konnte.

Diese Korrektur bzw. Löschung befeuerte den Trend um den Brief Bin Ladens jedoch eher. Es stützt den Verschwörungsmythos, dass westliche Medien und Regierungen nicht wollen, dass Menschen den Brief lesen können. Der Brief ist jedoch immer noch vereinzelt im Internet zu finden.

Doch auch TikTok sah sich zum Handeln gezwungen. Die Videoplattform löscht aktuell immer mehr Videos mit dem Hashtag #lettertoamerica. Unter diesem werden nämlich Zitate aus dem Brief verbreitet. Nach eigenen Angaben soll auch der Hashtag in der Suchfunktion gesperrt werden. „Inhalte, die dieses Schreiben unterstützen, verstoßen eindeutig gegen unsere Regeln zur Unterstützung jeder Form von Terrorismus“, heißt es in einem Statement von TikTok. Stand Freitagmittag (17.11.23) ist dieser – zumindest in Deutschland – immer noch abrufbar. Laut TikTok gab es nur wenige Videos, die gelöscht werden mussten. Jedoch haben die Videos bis Donnerstagnachmittag (16.11.23) mit dem entsprechenden Hashtag mehr als 15 Millionen Views bekommen.

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Bildquelle: Hamid Mir, Hamid Mir interviewing Osama bin Laden and Ayman al-Zawahiri 2001, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)