Liebeserklärung an: meinen besten Buddy im Büro

Es sind die kleinen Dinge, die uns unseren tristen Alltag versüßen und das Leben ein bisschen besser machen. Ob es hübsche Gänseblümchen sind, die am Straßenrand wachsen oder eine Kugel deiner liebsten Eissorte – wir alle haben kleine Muntermacher in unserem Alltag, über die wir nur selten ein Wort verlieren. Das soll sich jetzt ändern! Wir bieten euch eine Liebeserklärung an die kleinen Dinge, die uns in stressigen Situationen retten, an schleppenden Tagen motivieren oder uns die guten Tage versüßen!

Liebster Mitarbeiter/Freund/Seelenklempner/Bürostuhldreher,

du bist für viele der Grund morgens aufzustehen und sich zwei bis sieben Stunden bevor man eigentlich ausgeschlafen wäre aus dem Bett zu quälen. Du bist für viele der morgendliche Lichtblick, die Person mit der man den ersten Kaffee, die erste Kippe, den ersten Satz teilt. Montags bis freitags, jede Woche, das ganze Jahr. Es sei denn, du hast Urlaub – die für dich schönsten und für mich schrecklichsten Wochen des Jahres. Alles was mir dazu einfällt:

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Eine Bereicherung in allen Bereichen

Lieber Lieblings-Co-Worker, als ich dich kennengelernt habe, warst du vielleicht sogar mal ein „Herr/Frau XY“ und ich habe dich mit „Sie“ angesprochen. Du warst jemand, der mir Aufträge gegeben hat oder dem ich Anweisungen aufgebrummt habe. Jetzt schachern wir uns die Arbeit gegenseitig zu, nehmen sie uns ab, helfen uns mit Excel-Tabellen, E-Mail-Verläufen oder Präsentationen. Wir können uns aufeinander verlassen, du stehst hinter mir – und zwar nicht nur, um mir out of nowhere beim Hinsetzen den Stuhl unterm Hintern weg zu ziehen. Allein deshalb habe ich gelernt, vorsichtig zu sein, um mich zu schauen und auf Details zu achten. Es könnte ja statt Apfelschorle auch Bier in meinem Glas sein (would really appreciate that). Dass Freundschaften am Arbeitsplatz aber nicht nur für uns eine tolle Sache sind, sondern auch fürs Unternehmen, zeigen sogar Studien. Sabine Hommeloff vom Lehrstuhl Psychologie im Arbeitsleben in Erlangen bestätigt gegenüber der DHZ, dass befreundete Mitarbeiter die Zufriedensten sind, offener Kritik äußern und somit zu fleißigen, Überstunden-schiebenden Bienchen werden.

Die Gefahr lauert überall

Und das mein Lieber, das mit den Überstunden, das könnte zum Problem werden. Erstens, weil ich dank dir sehr gerne, sehr viel Zeit im Büro verbringe und so meinem Staubsauger zuhause immer seltener ‚Hallo‘ sage. Zweitens, weil wir das Büro überall mit hin nehmen. Selbst außerhalb der Bürotüren, in der Kneipe ums Eck (nach Feierabend!) quatschen wir über die Arbeit. Wir müssen hier Grenzen ziehen. Die Arbeit irgendwann hinter uns lassen und dennoch Hand in Hand aus dem Office spazieren.

Wir können aber andererseits eben auch nicht verleugnen, dass die Wurzeln unserer Freundschaft Bürostuhlrollen ähneln, dass unsere gemeinsame DNA einem Arbeitsvertrag entspringt, und dass die Kaffeeküche im Büro der Ort war, an dem alles begann.

Doch wirklich gute Lieblingskollegen können den Sprung vom Schreibtisch auf die Couch schaffen (höhö). Gemeinsam wegen des Partners, statt wegen des Chefs heulen. Die Kaffeeküche mit einem Café am anderen Ende der Stadt tauschen und die Arbeit manchmal Arbeit sein lassen.

Acht Stunden täglich – ich sehe dich öfter als meine Familie

Egal wie sehr ich meinen Job auch liebe (oder gegebenenfalls auch nicht), es wäre nicht das selbe ohne dich. Weil es – und das klingt jetzt vielleicht kitschig – immer die Menschen sind, die Aufgaben, Dingen und Orten Leben einhauchen, die sie besonders und liebenswert machen. Wer würde sich mit mir über die Vorgesetzten aufregen, wer sonst, wenn nicht du, würde mich morgens mit einem schelmischen Grinsen anschauen und sagen: „Ich hab gestern Abend vielleicht Scheiße gebaut?“. Und wer sonst außer mir will dann alles wissen – bis ins kleinste Detail. Schließlich haben wir acht wundervolle Stunden vor uns, in denen wir Probleme analysieren und Pläne schmieden können. Ganz nebenbei natürlich – während wir in Wahrheit die fleißigsten Bienchen der Arbeitswelt sind.

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Bildquelle: Unsplash unter CC0-Lizenz