Noah Tinwa in Luden -Könige der Reeperbahn

„Luden – Könige der Reeperbahn“: Noah Tinwa im Interview

Diskriminierendes Verhalten aufgrund der Herkunft wird auch in der Serie immer wieder dargestellt. Meinst du, das war repräsentativ oder hätte das noch stärker thematisiert werden sollen?

Noah: Also ich komme nicht aus der Zeit, deswegen weiß ich nicht, ob das repräsentativ ist. Ich glaube auch, dass der Kiez damals einfach was anderes war. Dieser Queer-Club, der in der Serie vorkommt, der war völlig akzeptiert und das war in den 80er-Jahren, das war nicht 2023. Das ist schon sehr lange her und die Akzeptanz damals war ja generell in Deutschland nicht so wie heutzutage. Deswegen finde ich das sehr gut erzählt. Ich habe mich auch mit jemandem unterhalten, der damals ungefähr im gleichen Alter war wie Bernd. Der hat mir auch gesagt, auf dem Kiez war das einfach was anderes und insofern ist es auch innerhalb der Serie realitätsnah dargestellt. 

Am Set gab es auch eine Transgender-Beratung. Würdest du sagen, dass das bei deutschen Produktionen mittlerweile der Standard ist?

Noah: Das ist nicht Normalität in Deutschland. Das war ein Privileg, was ich sehr geschätzt habe und was auch wichtig war. Ich habe das auch sehr genossen, dass ich da jemanden hatte, mit dem ich sehr intensiv zusammenarbeiten konnte. Wir haben uns auch außerhalb der Dreharbeiten getroffen und gleichzeitig hatte man jemanden, der auch durchgehend am Set war. Wenn ich als Linda getanzt habe und irgendwie mir unsicher war, dann gehe ich natürlich zur Regie und dann hat man eben noch die Transgender-Beratung. Das war sehr hilfreich, aber das ist nicht Normalität in Deutschland. Genauso wenig wie die Intimacy-Koordinatorin, die wir hatten. Da geht es dann darum, diese ganzen intimen Szenen auseinander zu dröseln, damit da niemand falsch behandelt wird und alles respektvoll vonstattengeht. Das war auch sehr toll und das habe ich sehr geschätzt, aber es ist eben auch nicht Normalität in Deutschland.

Hast du Pläne für die Zukunft, wo für dich die Reise schauspielerisch hingeht?

Noah: Natürlich hat man als Schauspieler dann irgendwie weitere Pläne und möchte das drehen und das drehen und die Rolle und die Rolle. Aber ich lasse mich überraschen, vielleicht bilde ich mich nochmal weiter. Aber für mich steht immer die Rolle im Vordergrund und der Versuch, diese Rolle bestmöglich auszufüllen. Und da freue ich mich auf weitere Rollen, die ich so ausfüllen kann.

Wir bedanken uns bei Noah Tinwa für den Blick Hinter die Kulissen der Serie „Luden – Könige der Reeperbahn“, die ab dem 3. März 2023 bei Amazon Prime Video verfügbar ist.

Folge ZEITjUNG auf FacebookTikTok und Instagram!
Foto: © Susanne Schramke/Prime Video/NEUESUPER (Bild zugeschnitten)