Fake-News und die US-Wahl: Wir müssen über die Lügenpresse reden

Mit falscher Propaganda Geld verdienen

 

Ein Unternehmen in Mazedonien hat sich darauf spezialisiert, Nachrichten rauszuschicken, die keinerlei wahren Wert haben. Sie betreiben rund 140 Internetseiten, die Namen wie WorldPoliticus.com oder TrumpVision365.com tragen. Dahinter stecken einfache Studenten, die sich so nun einmal ihre Kröten dazu verdienen, alles zu Werbezwecken. Das fand das US Magazin buzzfeed heraus. Da Facebook das weltweit führende soziale Netzwerk ist, vertreiben Internetseiten ihre Nachrichten über ihre Internetseite. Es stellt sich die Frage: Wieso filtert Facebook diese Falschmeldungen nicht?

 

Mark Zuckerberg muss sich den Anschuldigungen stellen, Mitschuld am diesjährigen Wahlergebnis zu tragen. Er weist diese aber bewusst ab: „Ich persönlich halte es für eine ziemlich verrückte Idee, dass falsche News auf Facebook, die nur einen sehr geringen Anteil der Inhalte ausmachen, die Wahl auf irgendeine Weise beeinflusst haben könnten“, sagte Zuckerberg bei der „Techonomy“ in Kalifornien am Freitag. Er nennt sein Unternehmen kein journalistisches Portal, sondern ein technisches. Laut mehrerer Medien sprechen sich selbst die Mitarbeiter von Facebook gegen die Lügenpropaganda auf dem sozialen Netzwerk aus. Facebook kündigte laut Zeit online im August seinen Redakteuren und ließ den Algorithmus Nachrichten filtern. Kein Mitarbeiter hatte mehr die Aufgabe zu überprüfen, ob der Artikel mit mindestens drei Internetquellen belegt wurde.

 

Rasante Medien

 

 

Die neuen Medien sind irrsinnig schnell, gerechnet wird mit einer Sekunden kurzen Aufmerksamkeit des Lesers. Was bedeutet, dass Schlagzeilen die halbe Miete sind. Auf gut sitzende Überschriften wird geklickt, also Geld verdient. Und der User am Smartphone, der in der U-Bahn über die News wischt, interessiert sich weniger für die Quellenangaben des Geschriebenen. Neben den Unmengen anderen Neuigkeiten die tagtäglich auf uns einprasseln, wird die eine unwahre irgendwo im Unterbewusstsein abgespeichert und beeinflusst uns, ohne das wir es ahnen. So funktioniert Werbepsychologie, wir sind manipulierbar. Ob diese Tatsache auch auf die US-Wahl abzurollen ist, bleibt in Frage gestellt.

 

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Bildquelle: „Donald Trump News“: Screenshots 
Titelbild: William Iven unter CC0- Lizenz