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Facebook-Messenger für Kinder – Muss das wirklich sein?

Sich einen Facebook-Account zu erstellen ist ab 13 Jahren erlaubt. Als wäre das nicht schon früh genug, bringt das soziale Netzwerk jetzt auch noch einen neuen Messenger heraus. „Messenger Kids“ ist für die Kinder gedacht, die noch unter das Mindestalter fallen. Bravo Facebook, du hast eine Strategie gefunden, um noch jüngere potentielle zukünftige Facebook-User an dich zu binden. Das alles unter dem Deckmantel der Sicherheit, damit die Eltern auch ja beruhigt sein können.

 

Diese „Sicherheitsvorkehrungen“ hat die App eingebaut

 

Die App ist kindgerecht zugeschnitten, so hat ein Kind zwar die Möglichkeit, mit jemandem zu chatten, der den normalen Messenger benutzt, allerdings soll es nicht möglich sein, Videos mit sexuellen und/oder gewalttätigen Inhalten auszutauschen. Weiter soll Facebook spielerischere Masken, welche die Kinder in Videochats verwenden können, eingebaut haben. Auch mit einer gefilterten GIPHY-Version sei der neue Messenger ausgestattet. Allem voran ist die Tatsache, dass das Messenger-Verhalten des Kindes von den Facebook-Accounts der Eltern kontrolliert werden kann, ja sogar soll, denn die Eltern sind dazu verpflichtet, auf Basis ihrer Accountdaten ihren Kindern die App einzurichten. Es wird also kein eigener Account für das Kind eingerichtet, sondern das mobile Gerät, von welchem es die App nutzt, wird mit dem Account der Eltern authentifiziert. Wenn es soweit ist, haben Eltern volle Kontrolle darüber, mit wem ihr Kind über den Messenger kommuniziert. Damit es neue Kontakte, wie zum Beispiel einen Schulfreund hinzufügen kann, müssen sich zuerst die Eltern via Facebook adden, um somit den Kindern die Erlaubnis hierfür zu erteilen. Klingt kompliziert, ist es auch!

 

Social Media Nutzung unter dem Deckmantel der Sicherheit

 

Als wäre der kindliche Social Media Gebrauch heutezutage nicht schon erschreckend hoch genug, muss Facebook jetzt natürlich noch einen draufsetzen. Eins muss man den Entwicklern ja lassen, auf den Kopf gefallen sind sie nicht, denn wenn ihr toller Kinder-Messenger wirklich so reibungslos funktionieren wird, gewinnen sie schon neue Nutzer noch bevor Kinder zu Teenagern geworden sind. Denn wer von ihnen wird nicht bei Mama und Papa betteln, sich dann später auch einen Facebook-Account einzurichten? Zwar heißt es von Facebook, dass man nach dem Messenger-Kids, wenn das Mindestalter dann endlich erreicht ist, nicht automatisch in einen eigenen Account überführt wird. Aber das ist auch nicht nötig, einmal vom Facebook-Fieber infiziert, werden die wenigsten Dreizehnjährigen zu Mama sagen: „Mama, der Messenger-Kids war zwar echt cool, aber ich möchte jetzt keinen Facebook-Account haben.“

 

Facebook startet die App in IOS am Montag, bevor es im Google Play Store und Amazon App in den kommenden Monaten erscheinen soll.