Eating alone: Wie haben sich unsere Essgewohnheiten geändert?

Essgewohnheiten sind so verschieden wie Gerichte. Ob im Solo-Style beim Mails checken, zusammen mit der Familie in lautem Gelächter oder gemütlich mit dem Partner vor der Lieblingsserie, die Variationen sind gleichermaßen gegensätzlich wie die Menschen selbst. Die japanische Fotografin Miho Aikawa wollte diese Einzigartigkeit abbilden und hat New Yorker im Rahmen ihres Projekts „Dinner in NY“ bei einem ihrer typischen Abendessen fotografiert.

Die Japanerin ist in einer Familie aufgewachsen, in der beide Eltern Vollzeit beschäftigt waren. Gemeinsam Zeit zu verbringen war deshalb eine Herausforderung. Daraufhin beschlossen ihre Eltern, zu versuchen, wenigstens zum Abendessen zusammenzukommen. Denn die Bedeutung einer solchen gemeinsamen Zeit ist besonders für Familien ein Schlüsselelement. Das deutsche Abendessen mit Brotzeit und gemeinsamen Gesprächen, eine Tradition. Miho wirft mit ihren Bildern vor diesem Hintergrund eine Frage auf: „What is a quality dinner“? Immer öfter sind wir heute, im Zeitalter der digitalen Medien, während des Essens mit anderen Dingen beschäftigt. Multitasking höchster Klasse samt Handy, Fernseher, Computer, die Liste ist bei vielen lang. Jedenfalls länger als früher, merkt die Fotografin an.

 

Das eigene Essverhalten überdenken

 

Die vielen digitalen Kommunikationsmethoden seien mitverantwortlich dafür, dass sich die ursprünglichen Werte eines gemeinsamen Essens, das Anlass gibt, um mit anderen zu kommunizieren, verändert haben, so die Fotografien gegenüber ZEITjUNG.de. Dabei betont sie aber auch, dass ein Dinner inklusive Handy nicht unbedingt schlechter sei, eins ihrer Modelle habe beispielsweise per Skype zusammen mit ihren Großeltern gegessen. Jedoch habe sich das Bewusstsein zum Essen und dessen Wichtigkeit, verändert. Die Fotografin möchte mit ihren Bildern vor allem inspirieren und zum Nachdenken anregen: „I hope this project inspires people to rethink about their dinner but not necessarily change their dinner
habits“. Mehr ihrer Werke findet ihr auf Facebook, Twitter oder Instagram.