Ein Mann und eine Frau lehnen an einer Säule. Sie tragen bunte Jacken, Mode des Labels MOOT

MOOT: It-Pieces aus Müll

Auf der Website des Labels haben Kund*innen nun seit April 2020 die Möglichkeit, T-Shirts, Longsleeves und Jacken zu erwerben. Die T-Shirts, die ebenso wie die Longsleeves aus alter Bettwäsche bestehen, werden vor dem Verkauf mit dunklen Farben eingefärbt, um die teilweise recht altmodischen Muster der ursprünglichen Stoffe zu überdecken. Das besondere an den Shirts: Vor seinem Kauf weiß man nicht, welches exakte Modell man zugeschickt bekommt – eine Bestellung gleicht also in gewisser Weise einem Griff in eine Wundertüte. Im Gegensatz dazu können Käufer*innen sowohl bei den Longsleeves als auch bei den aus aussortierten Wolldecken hergestellten Jacken zwischen verschiedenen Varianten und Designs wählen. Der Preis für ein Kleidungsstück bewegt sich hierbei zwischen 49 und 229 Euro. Wer sich wundert, wie diese Beträge zustande kommen, muss einfach nur einen Blick auf die Website werfen: Dort haben Nils und Michael nämlich ganz genau dargestellt, wie viel für Produktion, Transport, Gewinne oder Löhne draufgeht. Für letzteres werden übrigens ganze 12 Prozent des Verkaufspreises verwendet – ein echter Lichtblick in der von Fast Fashion und inhumanen Arbeitsbedingungen geprägten Modewelt.

Eine Frau und ein Mann modeln vor einer mit Graffiti besprühten Wand

Nicht nur dadurch fällt auf, dass die beiden Jungs es ernst meinen mit Fairness und Nachhaltigkeit. Während andere Kleidungsstücke weit über 20.000 Kilometer zurücklegen, bis sie im Geschäft landen, produziert und färbt MOOT ausschließlich in Deutschland. Dadurch vermeiden sie nicht nur jede Menge CO2-Emissionen, sondern tragen auch zu einer Stärkung der lokalen Infrastruktur bei. Auch die Produktion erfolgt nicht in stickigen Großraumfabriken, sondern in Kooperation mit verschiedenen Kleinunternehmen und integrativen Betrieben. Wenn ihr also noch auf der Suche nach einem sinnvollen Weihnachtsgeschenk seid, solltet ihr der Website des Labels mal einen Besuch abstatten. Und für alle Berliner unter uns: Ab sofort findet ihr in der Brunnenstraße 12 sogar einen eigenen Pop-Up-Store.


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Bildquelle: MOOT