Corona-Virus

Neue Corona-Mutation: Was wir bisher wissen

In Großbritannien ist eine neue Form des Coronavirus aufgetaucht, die offenbar zu einer schnelleren Ansteckung führt. Das Ereignis wirft viele Fragen auf – wir wollen euch die wichtigsten beantworten.

Woher kommt die neue Corona-Form?

Mutationen bei Viren sind keine Seltenheit – einige Virentypen neigen dazu, ihr Erbgut extrem schnell zu verändern. Oft gehen damit aber noch keine Probleme einher. Gefährlich wird es erst, wenn sich an der Oberfläche des Virus ein sogenanntes Schlüsselprotein verändert: Die neueste Variante des Coronavirus, B117 oder auch VUI 202012/01, verfügt Expert*innen zufolge über eine Vielzahl solcher Abänderungen, was zu einer breiten medialen Aufmerksamkeit geführt hat. Sie breitet sich momentan vor allem in London und Südostengland aus. Noch wurden die beiden Formen noch nicht am Labor verglichen, weshalb es unklar ist, welche genauen Mutationen vorliegen.

Wie viel ansteckender ist die neue Form?

Großbritanniens Premierminister Boris Johnson hatte bei einer Pressekonferenz behauptet, dass das mutierte Coronavirus um bis zu 70 Prozent ansteckender sei als die bekannte Form. Virologe Christian Drosten zweifelt die Korrektheit dieser Aussage jedoch an: „Diese Zahl ist einfach so genannt worden. Plötzlich steht so ein Wert im Raum – 70 Prozent – und keiner weiß überhaupt, was damit gemeint ist“, sagte er gegenüber dem Spiegel. Klar ist jedoch: Die rasant steigenden Fallzahlen in Großbritannien können nur darauf zurückzuführen sein, dass VUI 202012/01 weitaus ansteckender ist als das Standard-Coronavirus.

Führt die Mutation zu einem schwereren Krankheitsverlauf?

Boris Johnson gab bekannt, dass die neue Corona-Form nicht mit schwereren Symptomen oder einer erhöhten Todesrate einhergeht. Diese Äußerung wird von Expert*innen zunächst einmal unterstützt. Dennoch gilt es, abzuwarten: Bisher liegen noch keine genauen Erkenntnisse über die Wirkung der Mutation vor.