Neue Netflix-Serie „Die Kaiserin“ – Interview mit den Darsteller*innen!

ZEITjUNG: Was hat am meisten Spaß gemacht? 

Johannes Nussbaum: Die Proben vorher, es war unglaublich. Wir hatten zwei Wochen, wo wir intensiv Theater gemacht haben in Bamberg. Wir haben zusammen die Figuren erarbeitet und uns ausgetauscht, das ist für mich das schönste Arbeiten, was es gibt. 

Melika Foroutan: Für mich auch die Kostüme, sich zu verkleiden und jemand anders sein zu dürfen, aus einer ganz anderen Epoche. Auch wenn die Kleider nicht die bequemsten waren, was ja der Tatsache geschuldet ist, dass die Frauen damals am Hof hauptsächlich als Dekoration wahrgenommen wurden, war es ein Erlebnis, in solchen Kleidern, mit diesen Perücken, durch die prachtvollen Schlösser zu laufen, es hat sich unwirklich angefühlt, und es war bisher das weiteste, was ich in meinem Beruf in der Zeit zurückgehen durfte.

Johannes Nussbaum: …und als ich den Thron kurz bestiegen hab, das war auch richtig geil.

Philip Froissant: Für mich gibt es mehrere Szenen. Bei der ersten Tanzstunde, als Bach am Klavier spielte, hatte ich irgendwann einen Drehwurm, das war echt lustig. Man war ein bisschen wie benommen, wenn man so stundenlang am Tanzen ist. Es war ein totaler Ausbruch aus dieser sonst so strengen Welt. Man versteht total, warum die Menschen das damals so gerne gemacht haben. 

Devrim Lingnau: Das ist auch in der Geschichte so schön. Wir hatten wenig Szenen eigentlich, wo Elisabeth und Franz so unbefangen miteinander sein konnten. Und dies war einer der wenigen, wo sie ihre Liebe einfach mal ausleben und für sich sein konnten. 

Philip Froissant: Ich fand auch die Fecht-Szene mit Maximilian total toll, weil wir alles selbst gekämpft haben. Ich war in der Schauspielschule total schlecht im Fechten, ich habe das nach Zahlen gelernt und habe versucht es mit Farben zu übersetzen. Muss man nicht verstehen. Aber durch den tollen Kampfchoreographen wurde es dann komplett intuitiv. Wir haben auch alle zusammen Wohnung an Wohnung wie in einer Art WG gelebt und da haben Johannes und ich zwischendrin oft geübt. 

Devrim Lingnau: Generell mit den anderen Darsteller*innen und dem Team haben wir uns so toll verstanden, das hat mich so ein bisschen durch diese 6 Monate gebracht. Wenn du weißt, dass nur wohlwollende Menschen um dich sind, denen du vertrauen und dich öffnen kannst. Das war für mich neu, hier durfte ich mich fallen lassen. 

Philip Froissant: Und wir haben uns immer über dieselben kleinen Wehwehchen aufgeregt, zum Beispiel die Korsetts, die zu eng waren oder dass es im Schloss oft kalt war. Das hat uns zusammengeschweißt.

Almila Bagriacik spielt Leontine von Apafi. Bildquelle: Netflix 2022

Almila Bagriacik: Es ist so schwer sich zu entscheiden. Ich habe den Moment sehr genossen, als es losging und wir Elizabeth vorgestellt wurden, als Leontine die erste Berührung hatte. Dieses Kennenlernen war auf jeden Fall sehr schön. Und dafür, dass immer Zeitdruck da war, hat es wirklich viel Spaß mit den Anderen am Set gemacht. Es war ein bisschen wie eine Klassenfahrt, wir waren alle zusammen im selben Hotel einquartiert. Wir haben oft den Feierabend zusammen verbracht. Es war so wichtig, dass wir so ein gutes Ensemble hatten, weil wir einfach so viel Zeit miteinander verbracht haben. Diese Vertrautheit dann in das Spiel und die Szenen einzubauen war sehr intensiv.