Neue Netflix-Serie „Die Kaiserin“ – Interview mit den Darsteller*innen!

ZEITjUNG: Was war die herausfordernste Szene für euch? 

Devrim Lingnau: Für mich sehr herausfordernd war am Ende die Konfrontation mit Franz, wo Elisabeth weiß, dass sie schwanger ist, ihm das aber im Streit nicht erzählt, sondern sich dazu entscheidet, es zu verschweigen. Ich als Devrim hätte mich da ganz anders entschieden und es fiel mir echt schwer, diese Szene mit Franz zu drehen, weil ich mich eigentlich überhaupt nicht so verhalten würde. Physisch war für mich auch die Szene in der Gießerei sehr herausfordernd. Es wurde in einer echten, alten Gießerei gedreht und als ich barfuß da durch musste, lagen auf dem Boden überall Splitter rum und da musste ich mich dann durchbalancieren. Solche kleinen Aspekte sieht am Ende keiner in der Serie, aber sie beeinflussen stark, wie anstrengend es ist, die Szene zu drehen. 

Philip Froissant: Für mich war es die Szene mit der Ansprache vor den Soldaten auf dem Vorplatz vom Palast. Ich stand da vor 50 Komparsen in Uniform auf meinem Pferd, um meine Rede zu halten, und mein Pferd hatte auch noch Durchfall, das war auch echt nervös. Dazu hatte ich eine Mandelentzündung und alles zusammen hat es einfach nicht leicht gemacht. Aber es lief trotzdem gut am Ende.

Melika Foroutan spielt Erzherzogin Sophie. Bildquelle: Netflix 2022

Melika Foroutan: Direkt die allererste Szene am ersten Drehtag. Ich kam in den Raum rein und alle mussten sich verbeugen, da habe ich angefangen zu lachen, weil mir das absurd vorkam.Und sofort dachte ich: Oha, ich hab die Figur noch nicht gepackt. Für Sophie, die mächtigste Frau Europas zur damaligen Zeit, war es absolut selbstverständlich, dass man sich vor ihr verbeugt hat. Für mich als Schauspielerin muss es das im Moment des Spielens auch sein, da musste ich also noch dran arbeiten.

Johannes Nussbaum: Für mich war es die Szene mit der Landkarte und den Früchten. Ich musste immer mit einer Hand greifen und immer die genau richtige Anzahl an Früchten nehmen, vor allem die Feigen, damit das Sinn macht und ich wollte das auch in einem Rhythmus machen, damit das einfach sexy aussieht. Dann hab ich daneben gegriffen, die Früchte sind vorbeigefallen, dann ist was umgefallen, oder hab ich ne Feige zerdrückt. Es funktionierte so überhaupt nicht. Außer einmal! Einmal hat es gut funktioniert. Das mussten sie dann nehmen! 

Melika Foroutan: Das hast du dann auch echt gut gemacht! So eine  technische Szene, auch zum Beispiel auf einem bestimmten Punkt landen, weil genau dort das Licht ausgerichtet ist, oder die Kamera einen bestimmten Winkel treffen muss, ist oft eine größere Herausforderung, als man denken mag. Vor allem, wenn man dabei noch große Emotionen transportieren muss. 

Almila Bagriacik: Die größte Herausforderung für mich war die eingeschränkte Mobilität in diesen Kostümen. Die sind sehr eng und schwer, weil sie aus mehreren Schichten bestehen, die Perücken waren auch echt schwer. In diesem Look dann zu rennen und aufregende, schnelle Szenen zu drehen war eine Herausforderung. Ich kann jetzt wirklich verstehen, warum die Frauen damals in Ohnmacht gefallen sind, da kriegt man ja keine Luft drin! Also das Projekt war körperlich recht herausfordernd. Aber ich muss gestehen ich habe es trotzdem sehr genossen diese Stoffe, diese Kleider zu tragen.