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Neues von Gestern #5 – Der Untergang der Titanic, Hexenverbrennungen und die Beatles


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    Politik und Wirtschaft: Die Diskussion um legale Sterbehilfe

    Am 1. April 2002 tritt das von der niederländischen Gesundheitsministerin Els Borst-Eilers vorgelegte Gesetz über die (bedingte) Zulassung von Sterbehilfe in Kraft. Die Politikerin war selbst studierte Medizinerin und stand mit Leib und Seele hinter diesem Gesetz. Die Niederlande waren das erste Land der Welt, das die aktive Sterbehilfe legalisierte. Els Borst-Eilers war daran maßgeblich beteiligt. Ihr Einsatz blieb nicht ohne Folgen. Im Februar 2014 wurde Borst-Eilers durch dutzende Messerstiche getötet. Der Mord war nach Angaben des Täters religiös motiviert und richtete sich direkt gegen den politischen Einsatz der Gesundheitsministerin für Sterbehilfe. – Els Borst-Eilers gab ihr Leben, um den Tod zahlreicher Menschen humaner, selbstbestimmter und erträglicher zu gestalten. An dieser Stelle soll auf die Bedeutungsschwere dieser Thematik ebenso hingewiesen werden, wie auf die potentiellen Grauzonen und Gefahren, die sich durch die Legalisierung von Sterbehilfe ergeben. Debatten über aktive und passive Sterbehilfe müssen als mögliche Praktiken ihren Weg in die Mitte der Gesellschaft finden, ethische Fragen müssen geduldig und angemessen gewälzt werden und dabei darf man nicht vor Konfrontationskursen gegenüber verschiedensten Religionen zurückschrecken. Es geht schließlich um Selbstbestimmung bis zur letzten Minute, sofern möglich.