Nordische Mythologie: Alles über den Weltenbaum Yggdrasil

Die Edda ist ein Füllhorn an mythologischen Fabeln und Heldensagen. Um 1200 niedergeschrieben, umfasst sie zwei Bände. Sie gibt Aufschluss darüber, wie sich das isländische Volk zu dieser Zeit die Existenz der Menschheit erklärt hat und ist auch heute noch Ursprung vieler Rätsel und Forschungsgegenstand. Ein wesentliches Element der nordischen Mythologie ist Yggdrasil.

Raum, Zeit und Sein

Yggdrasil ist der Name des Weltenbaumes in der Edda. Sie beschreibt ihn als das Medium, auf welchem die Welt mit ihrer Existenz fußt. Er ist zugleich die Quelle des Seins und der seienden Entitäten aber auch Sinnbild der Vergänglichkeit dieser Dinge. Die Ausmaße Yggdrasils stecken zudem die Ausmaße der existierenden Welt ab. Nur da wo Yggdrasil ist, ist auch die Welt und nur bis dort, wohin seine Äste oder Wurzeln wachsen, kann sie sein. Damit ist er das nordisch-mythologische Äquivalent zur Raumzeit. Raum, Zeit, Werden, Sein und Vergänglichkeit; das fasst seine Eigenschaften am besten zusammen. Zusätzlich ist er auch Nährboden für alles Leben in dieser Welt.

Yggdrasil als Fruchtbarkeitssymbol

Bäume funktionieren auch in vielen anderen mythologischen Sagen als Motive für das Leben und die Welt. In der Edda handelt es sich bei diesem Weltenbaum um eine Esche. Als Pflanze steht Yggdrasil für das Leben. Das schließt neben der Geburt und dem Sprießen neuer Leberwesen auch deren Ernährung ein. Alles Lebendige in dieser Welt wird innerhalb Yggdrasils beherbergt. Er ist also Heimat und Quelle unserer Versorgung zugleich. Da Bäume ebenso für das Wachstum stehen, symbolisiert er ebenfalls die Entwicklung der Menschheit sowie das Gedeihen und aufsteigen von Völkern. Als Esche und damit als lebendiges Wesen ist auch Yggdrasil der Möglichkeit des Todes unterworfen. Er symbolisiert hierdurch nicht nur, dass alles Leben auch dem Tode verpflichtet ist, sondern auch, dass die gesamte Welt ein Spielball des Entstehens und Vergehens ist.

Die Unsterblichkeit Yggdrasils

Beschrieben wird der Weltenbaum als immergrüne Esche. Trotz seiner Symbolik für das Leben und den Tod steht er damit für die Unsterblichkeit. Durch seine Fähigkeit sich selbst zu erneuern, vereint er ohne Widerspruch das Bild des Immerwährenden und der Vergänglichkeit.

Symbol des Wissens

Eine der Sagen erzählt, dass Odin der Göttervater sich an den Ästen Yggdrasils aufhing. Er zielte damit darauf ab, irgendwie zu den Wurzeln des Weltenbaumes zu gelangen. Dort dachte er, geheimes Wissen vorzufinden. Du diese Handlung gewinnt der Baum gleichzeitig auch eine Bedeutung als Opferbaum.

Yggdrasil Spiele, Filme und Bücher

Viele Hersteller lassen sich vom Weltenbaum Yggdrasil inspirieren und so basieren zahlreiche Filme, Spiele und Bücher auf dem nordischen Mythos. Der Slot Software Entwickler Yggdrasil Gaming hat sowohl den Namen als auch das Logo nach dem Yggdrasil Weltenbaum gewählt. Auch die Yggdrasil Slots überzeugen dank ausgefallenen Spielen und deren kreativer Gestaltung.

Des Weiteren ist die nordische Mythologie – insbesondere die der Edda – ein reichhaltiger Quell der Inspiration für die moderne Unterhaltungsindustrie. Marvel zum Beispiel bediente sich für seine Superhelden-Epen rund um Thor den Erzählungen über den Sohn des Göttervaters. Dabei werden Motive wie der Bifröst und die Oberwelt aufgegriffen.

Zudem ist Yggdrasil Gegenstand zahlreicher literarischer Produkte wie ‚Yggdrasil der Weltenbaum‘ und ‚Die Geschichten von Yggdrasil‘. Übrigens wurde J. R. R. Tolkien oft unterstellt, die zwei Bäume von Valinor, die er des Öfteren in seinen Werken aufgreift, seien von Yggdrasil inspiriert. Dies hat er Zeit seines Lebens jedoch stets bestritten.

Der mythologische Stoff aus der Edda ist immer wieder literarisch aufgegriffen worden.

Die drei Existenz-Ebenen

Yggdrasil als Herberge der Welt ist in drei Ebenen aufgeteilt. Diese drei Ebenen beinhalten jeweils wieder drei Orte. Bis heute herrscht große Uneinigkeit darüber, wie diese neun untergeordneten Orte heißen. Daher beschränken wir uns hier auf die Einteilung in die drei primären Ebenen.

  1. Die Oberwelt

Als Heimat der Götter ist die Oberwelt in der Baumkrone angesiedelt. Odin ist hier zuhause. Mit dem Bifröst befindet sich in der Oberwelt auch eine Brücke (die Regenbogenbrücke), die sie direkt mit der Erde verbindet.

  1. Die Erde

In der Mitte befindet sich die Erde. Hier wohnen die Menschen, Riesen und andere Wesen von mythologischer Bedeutung.

  1. Die Unterwelt

Zwerge und Tote bevölkern die Unterwelt. Alle Flüsse, die in der Welt Yggdrasils existieren, haben an einem Ort in der Unterwelt ihren Ursprung.

Yggdrasil, Mimameid und Lärad

In sehr vielen Kulturen funktionieren Bäume als Sinnbild für das Leben und das Mysthische. In der nordischen Mythologie ist sogar der Fall, dass es zwei weitere Beispiele gibt, die jedoch weitestgehend mit Yggdrasil gleichgesetzt werden.

Mimameid ist ein Baum, der nur einmal in der Edda erwähnt wird. In der lyrischen Passage wird er so beschrieben, dass eigentlich kein Zweifel bleibt, dass es sich bei diesem und Yggdrasil um denselben Baum handelt.

Der Baum Lärad befindet sich oberhalb von Wallhall und auch er weist sehr ähnliche Merkmale auf wie Yggdrasil. Der Erzählung nach nagen der Hirsch Eikthynir und die Ziege Heidrun unentwegt an ihm.

Von einer kultartigen Verehrung Yggdrasils ist übrigens nichts überliefert. Wohingegen in anderen europäischen Kulturen deutlich ersichtlich ist, dass Baumsymbole von den jeweiligen Völkern verehrt wurden.

Bild 1: Pixabay.com © ejaugsburg CCO Public Domain

Bild 2: Pixabay.com © Arcaion CCO Public Domain