OnlyFans: Ein Klick und reich?

„Es sind ja nur Fotos“ – das ist eine gängige Antwort, wenn man mit Befürworter*innen von OnlyFans spricht.  Doch was steckt hinten den meist erotischen Fotos und ist es wirklich so harmlos? 

Der Pornostar von nebenan? 

OnlyFans holt erotischen Content aus der Schmuddelecke und Sexarbeiter*innen von den Straßen, denn Geld mit seinem Körper zu verdienen, geht jetzt auch ganz einfach übers Handy. Durch Monatsabos, kostenpflichtige Livestreams oder durch Pay-per-View-Content ist es möglich, mit OnlyFans richtig Geld zu verdienen. Vertraut man dem Redlight Guide, so ist es in der Erotikbranche üblich, 40 Prozent des Verdienstes für Miete und benötigtes Arbeitsmaterial abzuziehen. Umso verlockender wirkt da OnlyFans: Schließlich ist für die Content-Produktion, anders als bei der Sexarbeit oder dem klassischen Pornodreh, nicht viel drumherum nötig. Dazu kommt der ausbleibende persönliche Kontakt, welcher auch für die Sicherheit der Creator*innen ein klarer Pluspunkt ist. Geld mit OnlyFans zu verdienen, erscheint einfach: Dafür spricht die wachsende Zahl der Creator*innen, aber auch die Masse an Nutzer*innen. Nur sollte man nicht vergessen, auch die Steuern einzukalkulieren.

OnlyFans – doch nicht so easy? 

OnlyFans fängt da an, wo Instagram aufhört, und ist damit sehr erfolgreich. Offenbar so erfolgreich, dass die Plattform von der Vielzahl an Creator*innen überrannt wurde und nicht mehr in der Lage ist, die Creator*innen ausreichend zu kontrollieren. So hat BBC in umfangreichen Recherchen festgestellt, dass die laschen Alterskontrollen Minderjährigen ermöglichen, ihren Content zu verbreiten und tatsächlich Geld damit zu verdienen. Um sich als Creator*in anzumelden, ist es lediglich notwendig, einen Führerschein oder Ausweis zu fotografieren und ein Selfie damit hochzuladen, um sein Alter zu verifizieren. BBC berichtet jedoch von einem 13-jährigen Mädchen, welches die Website nutzen konnte. Ebenfalls wurde sich bei der Recherche auf Polizeiberichte gestützt. OnlyFans ermöglicht, wie viele andere Plattformen, die unkontrollierbare Darstellung von Inhalten, welche ohne Einverständnis im Internet landen können. Auch Content von längst gelöschten Profilen bleibt so ewig im Internet bestehen. In Amerika wird auch von Seiten der Politik der Aufschrei nach stärker Kontrollen lauter. 

Einmal im Netz, immer im Netz

Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass das Betreiben eines Accounts bei OnlyFans auch Risiken mit sich bringt, insbesondere in Bezug auf Privatsphäre und persönliche Sicherheit. Es kann verlockend sein, schnell Geld durch das Hochladen von Bildern oder Videos zu verdienen, aber es gilt zu bedenken, dass diese Inhalte möglicherweise ein Leben lang im Internet verfügbar bleiben und Auswirkungen auf zukünftige Karrieremöglichkeiten oder persönliche Beziehungen haben können. Wenn man sich entscheidet, einen Account bei OnlyFans zu betreiben, ist es wichtig, die Kontrolle über die eigenen Inhalte zu behalten und sich bewusst zu sein, welche Informationen öffentlich zugänglich sind. Es ist auch ratsam, darauf zu achten, welche E-Mail-Adresse und Social-Media-Profile mit dem Account verknüpft sind.

Bildquelle: Danielle Reese (zugeschnitten) via Pexels; CC0-Lizenz