Gülle, Kriegsmunition und Fischsterben: Die Ostsee in der Krise
Die Ostsee, scheinbar ein Idyll für entspannte Sommerurlaube, steckt in Wirklichkeit tief in der Krise. Die Gefahren reichen von Überdüngung bis hin zu vergessener, schädlicher Kriegsmunition, und kulminieren in einem verheerenden Fischsterben. Diese Bedrohungen erfordern nicht nur Aufmerksamkeit, sondern vor allem dringende und entschlossene Maßnahmen, um das Ökosystem der Ostsee zu schützen.
Disclaimer: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Meinungsbeitrag, der subjektive Standpunkte der Autorin enthält.
Die Ostsee, mit ihrem nordischen Wasser und den malerischen Küsten, ist nicht nur ein Anziehungspunkt für Tourist*innen, sondern auch ein wertvolles marines Ökosystem. Doch hinter der scheinbaren Idylle verbergen sich ernsthafte Bedrohungen, die das Gleichgewicht der Ostsee nachhaltig stören. Drei Hauptfaktoren stehen im Mittelpunkt dieser Krise: Überdüngung, vergessene Weltkriegsmunition und das daraus resultierende Fischsterben.
Überdüngung nimmt der Ostsee die Luft zum Atmen
Die Überdüngung der Ostsee, auch als Eutrophierung bekannt, ist ein stinkendes Drama, das die Gewässer dieser Region infiltriert. Der Hauptverursacher ist der übermäßige Eintrag von Nährstoffen, insbesondere Nitrate, aus der Landwirtschaft. Diese Nährstoffe gelangen über Flüsse in die Ostsee und führen zu einem alarmierenden Phänomen: „dead zones“ oder Todeszonen. In diesen Gebieten, die mittlerweile eine Fläche von etwa 60.000 km² – doppelt so groß wie Dänemark – umfassen, mangelt es vollständig an Sauerstoff. Das hat verheerende Auswirkungen auf das marine Leben, insbesondere auf Fischbestände.
Munition im Meer: Eine vergessene Gefahr
Die Ostsee birgt ein vergessenes Erbe in Form von Kriegsmunition aus vergangenen Konflikten. Etwa 1,6 Millionen Tonnen konventioneller Munition und 5.000 Tonnen chemischer Kampfstoffe liegen auf dem Meeresboden. Die rostenden Hüllen dieser Munition setzen schädliche Substanzen frei, darunter TNT, Quecksilber und weitere gefährliche Chemikalien. Die Auswirkungen reichen von schädlichen Effekten auf die Meeresumwelt bis hin zu Gefahren für die Schifffahrt, Fischerei und den Tourismus.