Pear Ring: „Oldschool“ Singles kennenlernen ohne Dating-Apps
Sieht so die Zukunft von Dating aus oder ist es doch eher ein Schritt in die Vergangenheit? Als das Gegenteil von einem Verlobungsring gibt es jetzt den sogenannten „Pear Ring“. Dieser soll symbolisieren, dass der*die Träger*in Single ist und gerne jemanden kennenlernen möchte. Was es mit dem neuen Dating-Trend auf sich hat und wie gut die Zukunftschancen dieses Experiments sind, erfahrt ihr hier!
Die Idee
Auf der Webseite wird der Pear Ring eigenen Angaben nach als „The world´s biggest Single social experiment“ bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen türkis-/grünlich-farbigen Silikonring, den Singles tragen können, um zu zeigen, dass sie bereit sind jemanden kennenzulernen. Anders als der Name es andeutet hat der Ring nichts mit Birnen zu tun, sondern Pear Ring soll von Pairing (=Paarung) kommen. Es geht also darum, andere Singles auf „natürlicherem“ Weg kennenzulernen. Sowohl Gegner*innen von Dating-Apps als auch User*innen wünschen sich nämlich häufig, ihre*n nächste*n Partner*in im echten Leben kennenzulernen und nicht online. Es ist also weniger die Zukunft des Datings als die Vergangenheit.
Der Pear Ring lässt sich auf der Internetseite in verschiedenen Größen für circa $25 kaufen. Verschickt wird dieser aus Kanada, insbesondere in die USA, nach Großbritannien, Deutschland und Australien. Die Einnahmen werden aber vollständig dafür genutzt, das Experiment weltweit bekannt zu machen, um dem Werbeslogan des weltweit größten sozialen Experimentes alle Ehre zu machen.
Die Kritik
Zuerst klingt die Idee doch eigentlich ganz gut. Andere Singles im Café oder Fitnessstudio kennenzulernen ist für viele ansprechender als die Dating-App-Kultur. Aber schon jetzt wird der Pear Ring aus verschiedenen Gründen kritisiert. Nicht alle fühlen sich zum Beispiel wohl damit, öffentlich jedem Menschen, der einem begegnet, zu zeigen, dass sie keine*n Partner*in haben. Im Internet fühlen sie sich häufig weniger verletzlich und haben deswegen kein Problem damit, sich auf Single-Apps anzumelden. Und wenn nicht alle oder wenigstens ein Großteil an diesem Experiment teilnehmen ist das Ganze ja etwas sinnlos. Selber den Ring zu tragen, wenn kein*e andere*r es macht, kann dann eher unangenehm werden.
Außerdem besorgen Userinnen sich um die Sicherheit von Frauen, die den Ring tragen. Er soll schließlich dazu dienen, Gleichgesinnte zu finden, nicht als eine Art Einladung ständig angequatscht zu werden. Sie befürchten, dass Männer den Ring gar nicht selber kaufen werden, sondern lediglich nach Frauen suchen, die diesen tragen. Das kann dann zu mehr ungewollter Aufmerksamkeit führen, die dann auf den Ring geschoben wird.
Zusätzlich zu dem Ring erhält man bei dem Kauf auch die Einladung zu verschiedenen Events in der eigenen Stadt und einem Singles-Only-Fest, das von Pear organisiert wird. Bis jetzt weiß man allerdings weder wann und wo das stattfinden soll, noch werden Städte angegeben, in denen man an Events teilnehmen kann.
Das Prinzip kann sich natürlich nur durchsetzen, wenn ein Großteil der Singles daran teilnimmt. Die Webseite ist im Moment bei ihrer dritten Verkaufsaktion, die ebenfalls bald ausverkauft sein soll. Wenn ihr in eurer Umgebung also bald Singles mit einem türkisen Silikon-Ring seht, dann wisst ihr, was das zu bedeuten hat. Ob es wirklich das „größte soziale Single-Experiment“ wird, wird sich dann wohl zeigen.
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Bildquelle: Emma Bauso via Pexels, CC0-Lizenz