Das sind unsere Personen des Jahres – Alltagshelden

Kassierer*innen und Angestellte im Einzelhandel 

Von Systemrelevanz sprach die Politik noch zu Beginn des ersten Lockdowns, von Dankbarkeit denen gegenüber, die am Supermarkt an der Kasse stehen oder Regale einräumen. Diejenigen, die dafür sorgen, dass wir inmitten dieser Pandemie noch an alles kommen, was wir brauchen. Mit Masken, strengen Hygienemaßnahmen und einem Haufen Überstunden haben sie es geschafft, uns ein möglichst normales Einkaufserlebnis zu gewähren. Daran ändert auch keine Maskenpflicht irgendwas. Zum Dank kam ihnen Hass entgegen: Kunden, die auf ihren fehlenden Mundschutz hingewiesen werden, fangen an ausfallend zu werden. Wenn die Kolleg*innen an der Kasse auf haushaltsübliche Mengen bestehen müssen, dann sehen einige darin anscheinend einen Grund, ihren Frust an ihnen auszulassen. Ich habe vieles davon am eigenen Leib erfahren, obwohl ich noch Glück hatte: Ich war zu der Zeit bei einem Bekleidungsgeschäft tätig, dort spielen sich solche extremen Szenen eher selten ab. Es hamstern ja nicht viele Leute Klamotten. Trotzdem war die Arbeit den ganzen Tag über mit Maske und strenger Einhaltung von Hygiene viel anstrengender als vor der Pandemie. Kompensation dafür? Fehlanzeige!

Oftmals sind die Mitarbeiter hilflos. Wenn sie an der Kasse sitzen, können sie ja schlecht weg. Für viele ist es eine Gelegenheit, jemanden anzuschreien, ohne echte Konsequenzen fürchten zu müssen. Diese Kassierer*innen haben viel geleistet, auch wenn viele es nicht so sehen. Darum gehören sie für uns zu den Helden, die uns durch dieses schwere Jahr geholfen haben.