„Poosh“ & „Goop“: Kritik an Kourtney Kardashian und Gwyneth Paltrow

Ärzt*innen warnen davor, Kund*innen fragen danach: Vaginal-Eier, Zauberpillen und Wunderwasser. Was wie ein schlechtes Märchen klingt, sind die Produkte auf den Lifestyle-Websites „Poosh“ und „Goop“ von Kourtney Kardashian und Gwyneth Paltrow, die aktuell in der Kritik stehen.

Disclaimer: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Meinungsbeitrag, der subjektive Standpunkte der Autorin enthält.

Gwyneth Paltrow kam 2008 mit 36 auf die Idee, von ihrer Küche aus einen wöchentlichen Newsletter zu veröffentlichen. Mittlerweile ist die Marke 250 Millionen Dollar wert. Kourtney Kardashian tat es ihr 2019 gleich: Der damals 40-jährige Reality-TV-Star stellte den Wellness-Blog „Poosh“ ins Netz.

Wirksamkeit von Kourtney Kardashians Praktiken nicht bewiesen

Kürzlich erntete Kourtney Kardashian dann Kritik für ein neues Produkt auf ihrer Website. „Poosh“ brachte Fruchtgummis auf den Markt, die den pH-Wert und Geschmack der weiblichen Geschlechtsteile beeinflussen sollen. User*innen kritisieren, dass die „Lemme Purr“-Gummis unnötig seien und Frauen nur verunsichern. Die WELT sprach mit einem Gynäkologen, der bestätigte, dass dieses Produkt keinerlei Auswirkungen auf die Vagina haben kann, da es oral eingenommen wird.

Auch der Mythos, dass Ananassaft sich positiv auf den Geschmack der Vagina auswirkt, hält sich schon lange. Wissenschaftlich bewiesen wurde er jedoch nie. Bei Menstruationsbeschwerden wie Krämpfen oder starken Blutungen kann der Verzehr einer Ananas durchaus Abhilfe schaffen. Periodenblutungen können durch das Spurenelement Mangan abgeschwächt und Krämpfe durch das Enzym Bromelain gelöst werden.

Wer die Serie der Kardashians verfolgt, weiß, dass Kourtney seit Jahren beinahe schon davon besessen ist, sich zucker- und glutenfrei zu ernähren. Sie setzt sich auch für den Verzicht auf Plastik bei Essen To-Go ein. Dass das die vielen Reisen im Privatjet nicht ausgleicht, wird dabei kurz mal außer Acht gelassen.

Zu ihrem „healthy“ und „organic“ Lifestyle passt auch der Versuch, ein Kind mit dem Drummer Travis Barker zu bekommen. In „The Kardashians“ werden Zuschauer*innen mit auf eine ayurvedische Reise genommen, die eine Schwangerschaft zur Folge haben soll. Währenddessen wird auf Sport und Sex verzichtet, Köpfe werden eingeölt und Vaginas mit einer Dampftherapie behandelt. Die erhoffte Schwangerschaft blieb jedoch aus.

Oscar-Gewinnerin verkauft Vagina-Kristalle

Auch Gwyneth Paltrows Seite „Goop“ sorgte schon für Schlagzeilen. Vor allem ihre „Yoni-Eier“, die einen Hormonausgleich bewirken sollen, waren Auslöser von Kontroversen. Die Gynäkologin Dr. Jen Gunter riet davon ab, sich diese Kristalle vaginal einzuführen. Auf diese Art einen Hormonausgleich zu erzielen, sei biologisch gar nicht möglich. Des Weiteren könne durch das Einführen dieser Eier bakterielle Vaginose oder ein toxisches Schocksyndrom entstehen.