Trennungstrend „Quiet Dumping“: So fies kann man Schluss machen

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Die Gründe für Quiet Dumping können ganz vielfältig sein. Neben dem allgemeinen Bedürfnis nach Harmonie kann auch die Scheu vor Konfrontationen eine Rolle spielen. Menschen, die Streitigkeiten vermeiden möchten, ziehen sich tendenziell also eher ohne viele Worte aus der Beziehung zurück. Statt die Karten offen auf den Tisch zu legen, weicht man klärenden Gesprächen lieber aus. Zwar wird eine Auseinandersetzung dadurch vorerst umgangen – aber braucht es diese manchmal nicht einfach?

Die Hoffnung, dass der Satz „Wir müssen reden“ dann schlussendlich von der anderen Person kommt, könnte eine weitere Motivation von Quiet Dumping sein. Damit würde man dem einseitigen Schlussmachen entgehen und hätte sich gewissermaßen „gemeinsam“ auf eine Trennung geeinigt. Ob dies in der Praxis allerdings funktioniert, sei dahingestellt. Denn statt gleich die ganze Beziehung infrage zu stellen, würden die meisten daraufhin wohl erst einmal den Fehler bei sich selbst suchen. Die Gefahr einer langsamen Distanzierung ist außerdem, dass die emotionale Belastung für beide Parteien deutlich länger bestehen bleibt. Statt einen klaren Schlussstrich zu ziehen, wird die ohnehin unvermeidliche Trennung somit nur unnötig hinausgezögert.

Mit „Fair Play“ hat Quiet Dumping also relativ wenig zu tun. Denn obwohl ein ehrlicher Austausch für die meisten von uns als Must-Have in der Beziehung gilt, lassen wir unsere Partner*innen hierbei lieber im Dunkeln tappen. In Beziehungssachen hilft es also wirklich niemandem weiter, sich in vornehmes Schweigen zu hüllen.

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Bildquelle: RDNE Stock project via Pexels; CC0-Lizenz