Rache-Porno-Seite: Betreiber fordert Schutz seiner Privatsphäre
Craig B. hatte bis Anfang diesen Jahres die „Revenge-Porn“-Seite (Rache-Porno, Anm. d. Red.) IsAnybodyDown.com betrieben und verlangt nun von Google, Links zu Fotos und Information über ihn aus den Suchergebnissen zu löschen. Ausgerechnet jemand der unautorisierte Nacktbilder von Frauen verbreitete und zu Geld machte, fordert nun den Schutz seiner eigenen Privatsphäre. Erst im Januar hat die Federal Trade Commission (FIT) ihm untersagt, weiterhin unautorisiertes Material ins Netz zu stellen. Er selbst hat nun insgesamt für 23 Links bei Google angefragt, in welchen über die Löschung seiner Seite berichtet wird, wie The Verge schreibt. Die Medien benutzen seiner Ansicht nach unautorisierte Informationen und Fotos von ihm und das widerspricht der „Fair-Use-Policy“, eine Rechtsform des Urheberrechts.
Der Betreiber der illegalen Seite hat übrigens nicht nur dreist die Bilder von nackten Frauen hochgeladen, sondern dazu diese auch kontaktiert, um von ihnen 200 bis 500 Dollar für eine Löschung zu verlangen. Deshalb ist es schon sehr ironisch, dass er nun die Löschung von Berichten über ihn und eigenen Bildern fordert. Inzwischen hat er sogar eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der es heißt: Er habe nichts mit den Anbieter zu tun, der von den Frauen Geld verlangt. Viel mehr verteidigt Craig B. die Praxis, unautorisierte Bilder einzusenden, denn es handele sich so nicht um Revenge-Porn, sondern um legales pornographisches Material. („It was NOT an attempt to buy revenge porn photos. It was an attempt to formally transition into regular amateur adult content, which failed“). Außerdem sollen angeblich durch seine Seite einige Frauen hoch dotierte Modelverträge bekommen haben, Beweise für seine Mutmaßungen liefert Craig B. nicht.
Der Betreiber von „revenge porn“ möchte nicht, dass Fotos von ihm via Google zu finden sind, weil „unrechtmäßig“. Ich lachte ein wenig.
— redhidinghood_ (@redhidinghood_) 9. März 2015
Ob der Seitenbetreiber mit seinem Löschantrag durchkommt, ist noch ungewiss. Würde Craig als EU-Bürger in Europa leben, könnte er sich auf das „Recht auf Vergessen“ berufen. Ars Technica behauptet aber, dass er selbst im europäischen Recht keinen Erfolg haben würde, da die Meldungen der Wahrheit entsprechen und beispielsweise keine Verleumdung vorliegt.
Was ihr übrigens allgemein nach Beziehungsende bezüglich Nacktfotos wissen müsst, erklären die Kollegen von chip.de in einem Video.
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Bildquelle: Lies Thru a Lens über CC BY 2.0