Beim RCTA-Trend wollen Anhänger ihre Herkunft verändern, u.a. optisch. Und das ist mehr als problematisch.

Problematischer RCTA-Trend: Verändere deine Herkunft!

Die RCTA-Community auf TikTok unterstützt Menschen dabei, ihre Herkunft zu ändern und das mit fragwürdigen Methoden.

Seltsame und geschmacklose Trends kommen auf Social Media immer wieder auf. Einer von ihnen nennt sich nun auch „RCTA-Trend“. Unter dem Hashtag „RCTA“, also „Race Change To Another“, konnte er auf TikTok derzeit über 268 Millionen Aufrufe generieren. Aber das nicht, weil er so beliebt ist. Warum RCTA so populär und doch so umstritten ist, lässt sich hier nachlesen.

Das Prinzip von RCTA

Was bedeutet also der RCTA-Trend? Anhänger*innen des Trends haben das Bedürfnis, von ihrer ursprünglichen, kulturellen Identität in eine andere überzugehen. Dieser „Übergang“ wird meist durch die Aneignung äußerer, stereotypsicher Merkmale einer Kultur, sowie deren Hintergründe erreicht. In vielen Fällen sind es weiße Menschen, die eine ethnische Zugehörigkeit aus dem ostasiatischen Raum erstreben, da Ostasien u. a. durch die Berühmtheit der K-Pop-Branche zunehmend an Aufmerksamkeit gewinnt.

Mit RCTA gehen in der Regel auch die Begriffe „ECTA“ („Ethnicity Change To Another“) und „transracial“ einher. Personen, die sich als transracial identifizieren, fühlen sich in eine falsche Kultur hineingeboren, weshalb sie ihr Erscheinungsbild so ändern, dass sie übliche, optische Attribute der „gewünschten“ Identität annehmen. Dabei wird auch nicht vor Schönheitsoperationen zurückgeschreckt, wie es beispielsweise bei dem Briten Oli London der Fall war, der sich diversen OPs unterzog, um seiner „Wunsch-Herkunft“, Südkorea, äußerlich näher zu sein.

Allerding differenzieren sich Mitglieder der RCTA-Community klar vom „transracial sein“. Ihr Argument ist in diesem Fall, dass sie sich während ihres Werdegangs intensiver mit einer Kultur auseinandersetzen, im Gegensatz zu Leuten wie Oli, die den Fokus hauptsächlich auf die optische Ähnlichkeit legen würden.

@rctaisvalid.d via TikTok