Schlaf Studie Immunsystem

Studie: Werden wir krank von zu wenig Schlaf?

Wir sind uns alle einig, dass ausgiebiger Schlaf unserem Körper irgendwie gut tun muss. Selten wurde unter realistischen Bedingungen untersucht, was Schlaf für unseren Körper bedeutet. Psychologen und Schlafforscher der University of California in San Diego haben sich nun mit dem Thema befasst.

Langsam wird es kälter und die Erkältungssaison steht wieder in den Startlöchern. Wer in dieser Zeit zwanzig Packungen Taschentücher am Tag und unzählige Beutel Erkältungstee verbraucht, der könnte die Ursache dafür in seiner Schlafdauer finden. Bei einer Studie kam heraus, dass sich ein Schlafdefizit auf das menschliche Immunsystem auswirken kann. Sheldon Cohen hat mit seinem Team 164 Freiwillige ungefähr zwei Monate begleitet und einen Zusammenhang zwischen Schlaf und Immunsystem mit Daten belegt.

 

Wann ist man anfälliger?

 

In der Vergangenheit wurde öfter vermutet, dass mangelnder Schlaf den menschlichen Körper anfälliger für Viren und Bakterien mache. Man verließ sich allerdings bei den Untersuchungen auf die subjektive Einschätzung der befragten Personen, oder griff aktiv in den Schlafmechanismus ein. Cohen wollte seine Untersuchung so realistisch, wie möglich veranstalten. Die Freiwilligen sollten über einen Zeitraum von einer Woche ein Tagebuch über ihren Schlaf schreiben. Danach wurden sie in einem Schlaflabor unter Quarantäne gesetzt und ihre Schleimhäute wurden mit Erkältungsviren belastet.

Die Probanden wurden verkabelt und man verfolgte ihren Schlaf auf Monitoren. Das Ergebnis belegt nun, dass ausreichend Schlaf dafür sorgen kann, dass wir ohne Erkältung durch die kalten Jahreszeiten kommen können. Drei Schlafperioden wurden erstellt. Unter fünf Stunden, zwischen fünf und sechs Stunden, und über sieben Stunden. Dabei zeigte sich ein Trend. Wer unter fünf Stunden schlief, dessen Immunsystem kam weniger mit den Viren klar als jemand, der sich über sieben Stunden im Land der Träume befand.

Das Alter der Freiwilligen zog sich von 18 bis 55 Jahren und alle waren gesunde Menschen. Die Studie wurde unabhängig von Punkten wie Antikörperleveln, Körpergewicht, Herkunft und psychologischen Variablen durchgeführt. Dieser Studie kann mehr Vertrauen geschenkt werden als so mancher anderen, denn die University of California ist eine der renommiertesten der Welt. Wer von euch also jedes Jahr, vor allem in der Erkältungszeit, anfälliger für eine triefende Nase ist, der sollte sich regelmäßig früher ins Bett katapultieren.

 

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Bildquelle: Flickr / FrancaGimenez CC by 2.0