„Nur noch 5 Minuten“: Schlummertaste ist überraschend gesund

Mach dir keine Vorwürfe, wenn du morgens mehrmals die Schlummertaste drückst: Eine neue Studie zeigt, dass das „Schlummern“ für die meisten keine Auswirkungen auf die Schlafqualität hat. Du kannst also ruhig ein bisschen länger im Bett bleiben! Mehr dazu hier.

„Nur noch drei Mal fünf Minuten“: Ein Szenario, das wir alle kennen, sobald der morgendliche Wecker klingelt. Die Schlummertaste ist eine integrierte Funktion eines jeden Smartphone-Weckers. Beim iPhone beispielsweise ist die Taste verlockend groß und hellorange. Ein Klick auf diese Taste genügt, um den Wecker auszuschalten und noch einige Minuten weiter zu schlafen.

Bisher dachte man, dass genau diese Funktion nicht gut für den Körper sei. Im Englischen spricht man von „You snooze, you loose“ (wer schlummert, verliert). Eine neue Studie beweist nun das Gegenteil.

Neue Studie zeigt: Schlummertaste hat keine negativen Auswirkungen

Die Studie ergab, dass „30 Minuten Schlummern am Morgen dich nicht müder macht oder dich wahrscheinlicher aus dem Tiefschlaf weckt“, erklärte die Hauptautorin der Studie, Tina Sundelin, eine Professorin am Fachbereich Psychologie der Universität Stockholm in Schweden. „Für diejenigen, die normalerweise die Schlummertaste drücken, könnte es sogar hilfreich sein, um aufzuwachen.“

Die Untersuchung bestand aus zwei Komponenten: einem Online-Fragebogen zur Erfassung der Schlaf- und Wachgewohnheiten, gefolgt von einem experimentellen Teil im Schlaflabor. 31 Teilnehmer*innen willigten ein, in diesem Schlaflaborabschnitt zwei Nächte zu verbringen. Während der ersten Nacht hatten sie die Möglichkeit, 30 Minuten zu „schlummern“, während sie am nächsten Morgen aufgefordert wurden, sofort aufzustehen, sobald der Wecker ertönte. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer*innen betrug etwa 27 Jahre, und niemand von ihnen hatte Schlafstörungen.

Das Ergebnis der Studie war, dass diejenigen, die die Schlummertaste drückten, durchschnittlich sechs Minuten weniger Schlaf erhielten, aber die allgemeine Struktur ihres Schlafs die gleiche war. Darüber hinaus schnitten diejenigen, die die Schlummertaste benutzten, nach dem Aufwachen in kognitiven Tests leicht besser ab.

Es gibt weiterhin Schlummertasten-Kritiker*innen

Trotz der neuen Studie gibt es weiterhin kritische Stimmen zur Schlummerfunktion. „Wenn wir unregelmäßige Schlaf- und Aufwachzeiten haben, wird es schwieriger, das optimale Schlafzeitfenster zu treffen. Außerdem schlafen wir schlecht und wachen müde auf, was bedeutet, dass unsere innere Uhr uns am nächsten Tag nicht ausreichend wachhalten kann“, erklärt Professor Stuart Peirson (University of Oxford). Sein Rat ist es, lieber direkt aufzustehen sobald der Wecker ertönt. Das sei zwar im ersten Moment unschön, langfristig jedoch hilfreich für einen guten und gesunden Schlafrhythmus.

Im Endeffekt sollte jeder für sich selbst entscheiden, ob die Schlummertaste guttut oder nicht. Wichtig ist es natürlich nach wie vor, einen gesunden Schlafrhythmus zu pflegen und genügend zu schlafen. Also bleibt es weiterhin deine Entscheidung, ob du morgens die verlockende Taste drückst, oder ob du motiviert genug bist, direkt aufzustehen.

Verwendete Quellen:

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Bildquelle: Miriam Alonso via Pexels; CC0-Lizenz