Facebook und Instagram verklagt: Meta macht Kinder gezielt süchtig?

Über 40 US-Bundesstaaten haben den Facebook-Konzern Meta verklagt. Sie werfen Facebook und Instagram vor, Kinder und Jugendliche gezielt süchtig nach ihren Online-Plattformen zu machen.

Bereits Anfang des Jahres wurden die Social-Media-Konzerne Meta, Snapchat, Google und ByteDance, das Mutterunternehmen von TikTok, von mehr als 100 Familien verklagt. Ihre Plattformen würden jungen Menschen schaden, hieß es. Die Klage läuft noch. Jetzt wurde einzig Meta, zu dem Instagram und Facebook gehören, angeklagt.

42 US-Bundesstaaten haben sich zusammengetan und ziehen gegen Meta vor Gericht. Sie werfen dem Unternehmen vor, gezielt Kinder und Jugendliche von Facebook, aber vor allem von Instagram abhängig zu machen. Meta versuche, die Betroffenen möglichst lange auf der Plattform zu halten, um letztendlich den Profit zu maximieren. Dabei schädige der Facebook-Konzern langfristig die psychische Gesundheit der User*innen.

„Das Motiv dahinter ist Profit“

Die längst verbreitete psychische Gesundheitskrise, die besonders bei jungen Menschen ausgeprägt ist, würde von Facebook und Instagram massiv gefördert werden. Hinzu würde durch die Nutzung der Plattformen das Lern- und Schlafverhalten bei Kindern und Jugendlichen gestört werden. Auch Krankheiten wie Essstörungen würden insbesondere durch Instagram verstärkt auftreten.

Laut den klagenden Bundesstaaten wisse Facebook von den schädlichen Folgen, ignoriere diese aber absichtlich. Dieser Vorwurf stützt sich auf die Enthüllungen der Whistleblowerin Frances Haugen: Die ehemalige Produktmanagerin von Facebook veröffentlichte 2021 geheime Dokumente von ihrem ehemaligen Arbeitgeber. In den Enthüllungen ging es vor allem darum, dass Facebook darüber Bescheid wisse, wie schädlich die Plattform für die Gesellschaft ist, aber aus Profitgründen nichts daran ändern wolle. Auch Instagram verzerre das reale Körperbild und fördere somit Magersucht und Depressionen.

Meta setze Funktionen wie Benachrichtigungen und Likes gezielt so ein, dass Kinder und Jugendliche ein zwanghaftes Social-Media-Nutzungsverhalten entwickeln. „Meta nutzt leistungsstarke und beispiellose Technologien, um Jugendliche und Teenager zu locken, zu binden und letztendlich zu fesseln“, heißt es in der Anklage der Staaten. Sie würden auch Ängste wie FOMO (Fear Of Missing Out) nutzen, um Jugendliche auf der Plattform zu halten.