Facebook und Instagram verklagt: Meta macht Kinder gezielt süchtig?

Außerdem verhindere Meta nicht wirklich, dass zu junge User*innen auf die Plattformen kommen. Ohne ausdrückliche Erlaubnis der Eltern müssen Nutzer*innen mindestens 13 Jahre alt sein, das steht so in den Richtlinien von Facebook und ist in den USA sogar Gesetz. Doch die Online-Dienste von Meta fragen bei der Anmeldung nur kurz, ob der oder die User*in mindestens 13 Jahre alt ist. Zusätzlich hat Meta Verfahren entwickelt, mit denen sie junge Nutzer*innen, beispielsweise durch das Tipp-Verhalten, identifizieren können. So komme es dazu, dass auch Kinder unter 13 Jahren von Instagram und Facebook manipuliert und gefährdet werden.

Alle gegen einen

Sogar der US-Präsident Joe Biden äußerte sich. Er sprach die negativen Auswirkungen von sozialen Medien auf die psychische Gesundheit junger Menschen an und drängte den Kongress, parteiübergreifend ein Gesetz zur Lösung des Problems zu verabschieden.

Meta zeigt sich enttäuscht darüber, dass die Generalstaatsanwälte der Bundesstaaten vor Gericht ziehen, anstatt an branchenweiten Standards für von Teenagern genutzte Apps zu arbeiten, so ein Sprecher von Meta. Die Anschuldigungen hat der Konzern zurückgewiesen und macht stattdessen darauf aufmerksam, dass andere Social-Media-Plattformen genauso populär seien und Online-Medien laut Psychologen bei der Entwicklung von Jugendlichen auch helfen können.

Der Fall wird wahrscheinliche lange laufen, doch für die Bundesstaaten ist er von großer Bedeutung: Das Urteil könnte ein Warnsignal für andere Plattformen und Konzerne sein. In Zeiten der Polarisierung in den USA sei es bemerkenswert, dass beide Seiten zusammen in dieselbe Richtung gehen, sagte der Generalstaatsanwalt von Tennessee, Jonathan Skrmetti: „Ich denke, das sagt einiges aus.“

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Bildquelle: Julio Lopez via Pexels; CC0-Lizenz