Schwesta Ewa powered by Steuerzahler

Von Melanie Wolfmeier

Schwesta Ewa hat keinen Bock mehr, männliches Eis am Stiel zu lutschen. Deshalb wechselt sie in ihren knappen Outfits die Seiten: statt sich weiter durch heruntergelassene Beifahrerscheiben hindurch anzubiedern und den nächsten „Frei-yah“ an Land zu ziehen, setzt sie auf Alles oder Nichts (Records) und rappt über ihre Vergangenheit als Prostituierte.

Die Frankfurterin hält nichts davon, sich einen Filter auf den Mund kleben zu lassen. Sie bedeckt überhaupt nur sehr wenig von sich. Auf ihrem Albumcover von „Kurwa“ (auf deutsch „Hure“) hält sie pikante Stellen von zwei winzigen Blättchen versteckt, ihre Meinung aber tritt in den Lyrics vollkommen unverfälscht ans bürgerliche Tageslicht. In ihrer Single mit dem originellen Titel „Schwesta Schwesta“ erklärt sie den Prinz Pi’s dieser Welt, wie wenig deren Oberflächlichkeit sie beeindrucken kann. Wer bei ihr landen will, muss sie um die Welt führen und ihr Langusten zum Brunch servieren.

So eine gesunde Einstellung gefällt anscheinend auch dem Bund. Laut dem Radiosender Puls finanzieren wir alle ein bisschen die extravaganten Lebenswünsche der selbstbewussten Rapperin mit: Durch Steuergelder wurde über die „Initiative Musik“ bereits Schwesta Ewas männlicher Vorgänger Kollegah gefördert. Ein Aufsichtsrat wählt aus den Bewerbungen unbekannter Künstler einen aus, dem bei Albumaufnahmen, Touren und Promos unter die Arme gegriffen wird.

Was für Kreativität ihr unwissentlich mitfördert, könnt ihr euch in dem Musikvideo von Schwesta Ewa ansehen. Und da soll noch mal einer sagen, dass Politiker keine Ahnung haben, was in der HipHop-Szene so abgeht!

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Bildquelle: Screeshot YouTube / allesodernixrecords