Häuser aus der Vogelperspektive

Scoperty: Der umstrittene Immobilien-Rechner

Kritik am Portal

Bei der schieren Menge an Daten und der Übung an realen Marktpreisen könnte man meinen, dass das Endergebnis doch recht verlässlich wäre. Doch Kritik an der Gründlichkeit kommt ausgerechnet von Fachleuten: Der Algorithmus bewertet nämlich nicht einmal ein Fünftel der Daten, die üblicherweise für eine Immobilienbewertung herangezogen werden. Demnach sind weitere wichtige Faktoren etwa, ob es im Haus Investitionsstau gibt, ob die Eigentümergemeinschaft Rücklagen gebildet hat und ob die Bewohner regelmäßig Miete zahlen. Zudem beanstanden Verbraucherschützer, dass das Innere der Gebäude bei Scopertys Schätzung bisher keine Rolle spielt – der Immobilienwert laut Website kann also sehr weit vom tatsächlichen Wert abweichen. Daher sollte das Internetportal nicht als Ersatz für ein*e Expertengutachter*in oder seriöse*n Markler*in und nur mit äußerster Vorsicht genutzt werden. Dem RND gegenüber bestätigt Michael Kasch, der Geschäftsführer von Scoperty, dies und betont, dass der gelieferte Schätzwert nur als erster Orientierungspunkt für die Wertbestimmung einer Immobilie gedacht ist.

Daran will das Unternehmen jedoch weiter feilen: Solltest du deine Immobilie falsch bewertet sehen, kannst du dich als Eigentümer auf der Seite registrieren lassen und den Immobilienwert nachbessern. Zudem kannst du dann zusätzliche Angaben machen, mit denen sich der Schätzwert noch genauer bestimmen lässt. Wem es übrigens gar nicht passt, dass seine Immobilie auf Scoperty landet, der kann, ähnlich wie bei Google Street View, ganz einfach seine Daten löschen lassen.

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Bildquelle: Foto von David McBee von Pexels; CCO-Lizenz