Sex in Videogames: Zeit für mehr Diversität und weniger Sexismus!

Sex und andere Laster im Videospiel

Auch das mag ein wichtiger Punkt für die ambige Rolle von Sexualität in Videospielen sprechen: Sexualität wird auf der ganzen Welt zwar verstanden, aber durchaus unterschiedlich interpretiert. Es ist in Japan „normal“, dass bestimmte (sexuelle) Merkmale noch viel stärker betont werden, als im Westen. Schlanke Taille und enormer Busen bei Frauen, eine athletische V-Form und massenweise Muskeln bei Männern. Außerdem wird Sex, sofern man ihn denn betont, auch gern direkt mit anderen Lastern verbunden. Also Alkohol, Drogen, Dekadenz eben. Bestes Beispiel ist die „Leisure Suit Larry“-Reihe, in welcher es, vereinfach ausgedrückt, einfach nur darum geht, so gut wie möglich den klassischen „Playboy“ zu spielen. Dass der neueste Teil den Untertitel „Wet Dreams Don’t Dry“ trägt, spricht Bände.

Abseits des Mainstreams

Wer sich abseits des Mainstreams umschaut, findet aber auch Videospiele, die eben auch ganz anders vorgehen. In „Rinse and Repeat“ begegnet man Männern unter der Dusche. In „Gone Home“ geht es um eine lesbische Liebesgeschichte. Hier „trauen“ sich Spieleentwickler*innen im soziokulturellen Sinne etwas, weil es eben nicht um das große Einspieler*inerlebnis geht, sondern das Medium Videospiel hier vielmehr als Kunstform oder als Ausdrucksform gesehen wird.

Vielleicht würden der Branche, auch der Mainstream-Branche, mehr solcher Titel guttun. Denn diversifiziert hat sich der Umgang mit Sexualität, das zeigen solche Spiele (selbst, wenn sie keine große Bekanntheit erlang haben), absolut. Denn genau darum ging und geht es in Videospielen doch im Kern: Neue Welten entdecken, der Neugierde nachgeben und beim Lösen von Problemen der Kreativität freien Lauf zu lassen. Gehört dazu nicht irgendwie auch die eigene Sexualität?

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Bildquellen: Alec via Flickr unter CCO-Lizenz;