BorDoll

Evelyn, 31, besitzt das erste Sexpuppen-Bordell Deutschlands

Ihr Job ist definitiv nicht gewöhnlich. Wie reagieren Menschen auf ihre Arbeit?
Man kann es nie allen recht machen. Es gibt immer Menschen, die dagegen sind, aber das sind auch meistens die, die es nicht ausprobiert haben. Deswegen stören mich deren Bemerkungen kaum. Es ist eher das Neue, das Ungewöhnliche, das die Menschen erstmal abschreckt. Natürlich kann es sich zuerst seltsam anfühlen, Sex mit einer Puppe zu haben. Aber vor 30 Jahren, als zum ersten Mal die aufblasbaren Puppen verkauft wurden, sind die über die Ladentheke gewandert wie warme Semmeln.

Wie sehen die Puppen aus – stylen Sie die selbst?
Ich habe einen Anbieter mit einer sehr großen Auswahl. Die Puppen können individuell angepasst werden, zum Beispiel durch größere Brüste, einer blonden statt einer schwarzhaarigen Perücke oder braunen Augen statt blauen. Das wäre aber sehr viel Aufwand. Bei der großen Auswahl, die es gibt, bestelle ich die Puppen so wie sie sind. Eine Puppe bei einer Größe von 1,60m wiegt etwa 28 Kilogramm – also etwa die Hälfte einer zierlichen Frau. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass sie nicht mehr wiegen, und die Gäste bestimmt auch (lacht). Denn sie müssen ja auch transportiert werden…

Darf ich fragen, was Sie davor für einen Beruf ausgeübt haben?
Ich habe zwei Ausbildungen abgebrochen und bin seit 2011 im Rotlichtmilieu tätig. Ich arbeite selbst aktiv als Domina – zusammen mit dem BorDoll ist es manchmal schon schwierig, alles unter einen Hut zu bekommen. Ich möchte das zusätzliche Gehalt, das ich durch meine eigene Arbeit noch bekomme, nicht missen, aber in Zukunft wird der Fokus wohl auf dem BorDoll liegen – ich werde ja schließlich auch älter. Die Kundschaft will jüngere Frauen, dann wechsle ich ganz hinter die Kulissen.

Wie groß ist die Nachfrage nach den Puppen?
Sehr groß! Wir hatten natürlich auch Glück, dass es das in Deutschland so noch nicht gab. Wir konnten schnell viele Gäste als Stammkunden gewinnen.
Anfangs habe ich die Puppen nur nach meinem Geschmack ausgesucht, weshalb manche oft nicht genutzt wurden. Dann kam mir die Idee, auf unserer Website ein Voting zu erstellen – das heißt, letztendlich entscheide nicht ich, welche Puppen zu uns ins Haus kommen, sondern unsere Gäste.