Urlaubstrend „Slow Travel“: Chillen statt Sightseeing?

Wer kennt es nicht: Man ist im Urlaub, doch anstatt sich in den wohlverdienten freien Tagen endlich einmal so richtig zu entspannen, setzt nun der Urlaubsstress ein. Denn schließlich möchte man die begrenzte Zeit bestmöglich nutzen und hetzt daher nicht selten von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten. Der Reisetrend „Slow Travel“ will uns zeigen, dass das auch anders geht. Doch was steckt genau dahinter?

Slow Travel stellt eine Gegenbewegung zum Massentourismus dar. Statt sich im Urlaub unnötigem Stress auszusetzen, soll man es hier lieber langsam angehen lassen. Entschleunigt und bewusst soll er also aussehen, unser Urlaub der Zukunft. Statt sich in überfüllte Reisebusse zu quetschen oder stundenlang in der Sonne vor einer Kirche anzustehen, gilt es, einfach in den Tag hineinzuleben. Ohne stetiges Planen und Organisieren ersparen wir uns nämlich nicht nur eine Menge Stress. Wir haben außerdem den Kopf frei, uns voll und ganz auf unser Reiseziel und die dortige Kultur einzulassen. So zumindest die Theorie. Aber wie sieht es mit der Umsetzung aus?   

Wer langsam reist, sieht mehr von der Welt?

Der „Slow Travel“-Trend fand besonders in den letzten Jahren vermehrt Anklang bei vielen Reisenden. Dabei gibt es kein Standardprogramm, wie der perfekte „Slow Travel“-Urlaub auszusehen hat. Viel wichtiger ist es, seine individuellen Interessen miteinzubringen und spontan unterwegs zu sein. Der Rest soll sich während der Reise ganz von selbst ergeben, so das Konzept. Die Grundpfeiler sind vor allem Nachhaltigkeit, Achtsamkeit und das Einlassen auf das zu bereisende Land und dessen Besonderheiten. Fans des Reisetrends bevorzugen außerdem meist einen Urlaub außerhalb der Hauptsaison und Reiseziele, die eher weniger zum typischen „Mainstream“ gehören. Auch das Handy lassen viele dabei zu Hause, um sich gleichzeitig eine Pause von Social Media zu gönnen.

Die Reiseplanung im Voraus beschränkt sich dabei meist lediglich auf das Urlaubsziel und die dortige Unterkunft, obwohl auch diese von manchen Urlauber*innen erst vor Ort ausgesucht wird. Bereits bei der Anreise wird darauf geachtet, möglichst umweltschonend unterwegs zu sein. So wird sich in der Regel auf öffentliche Verkehrsmittel verlassen, um zu seinem Wunschziel zu gelangen. Wer schon einmal mit dem Zug in ein weiter entferntes Urlaubsland gereist ist, weiß, dass es sich dabei meist wortwörtlich um eine langsame Art des Reisens handelt. Doch spontane Übernachtungen und Zwischenstopps auf der An- und Abreise verleihen dem Ganzen für viele Abenteuerlustige erst das gewisse Etwas. Der Flexibilität und Spontaneität sind daher also keine Grenzen gesetzt.