Head-Down-Generation – Sind Smartphones geil oder machen sie krank?
Wenn du grad durch die Stadt rennst und diesen Artikel auf deinem Handydisplay genießt, halt mal an und schau dich um. Du siehst vermutlich Folgendes: Die fremde Menge um dich herum starrt in ihr mobiles Endgerät, tippt fleißig, telefoniert oder hört Musik. Diese Head-Down-Generation zeichnet sich dadurch aus, dass sie den Kopf über das Smartphone beugt, auch während eines straffen Marsches durch die Öffentlichkeit. Was dabei drum herum passiert, ist meistens Nebensache. Doch ist dieses Verhalten noch gesund oder ist die ständige Ablenkung zum Zwang geworden, den wir nicht mehr loswerden?
Smartphone-Schokoladenseiten – Spaß-Apps und Lebensretter
Auch wenn Omi über die neuen Handys schimpft, die Dinger sind gut. Sie bereichern den schnöden Alltag und helfen uns weiter. Nicht nur, dass die schicken Handys viele Sonderausstattungen mitbringen, die uns das Leben versüßen; Es gibt außerdem genug geniale Apps, die zwar niemand braucht, aber dicken Spaß bringen:
Foto-Apps: Alles, was man mit Fotos anstellen kann ist lustig. Riesenaugen, Falten, Monstergesicht oder Doppelkinn. Ohne dämliche verzogene Bilder, die du deinen Freunden im Suff schicken kannst, wäre das Leben nicht so spaßig.
Die Peitsche: Dieser Klassiker unter den unnützen Apps eignet sich für vieles, vor allem dafür, andere auf Trab zu halten. Sie wurde berühmt mit der Serie Big Bang Theory und hat schon so manchen in den Wahnsinn getrieben.
Sprach-Apps: Hoch gepitschte Stimmen oder Slowmotion-Bariton machen jede Sprachnachricht zum Genuss für die Ohren. Was wären wir ohne sinnlos verzerrte Quatschereien, die wir unseren Liebsten zukommen lassen können?
Games: Gegen die Langeweile in der Bahn hilft immer eine kurze Partie Candy Crush oder eine Quiz-Runde, die die grauen Zellen wieder ein wenig aufblühen lässt. Es gibt bescheuertere Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben.
I-Am-Rich-App: Für rund 1000 US-Dollar kann man sich die wohl dekadenteste App runterladen und von da an einen roten Edelstein auf seinem Display bestaunen. Weitere Funktionen gibt es nicht.
Das Smartphone kann darüber hinaus noch vieles mehr. Ein Großteil unserer sozialen Kontakte wird darüber geregelt, es sucht uns den Weg, es beschallt uns mit Lieblingstönen und Google weiß alles, wofür wir zu dumm sind. Kein Wunder also, dass wir nicht ohne wollen, doch nicht umsonst warnen Psychologen vor Smartphone-Sucht. Ist der kleine Kasten also ein Fluch oder ein Segen?
Head-Down – Ist das krank?
Neben den ganzen zuckersüßen Spielereien hat das Smartphone aber auch eine dunkle Seite. Die ständige Nutzung kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Einschränkungen der Feinmotorik oder Augenkrankheiten sind manchmal das Resultat der ununterbrochenen Tipperei. Der ständige Blick aufs Mini-Display bringt aber nicht nur uns, sondern auch unsere Mitmenschen, in Gefahr, wie dieses Video veranschaulicht:
Ist unsere Abhängigkeit vom Smartphone denn nun ein Weltuntergang oder nur eine kleine Schwäche?
Kopf Hoch!
Fakt ist: Smartphones verfeinern das Leben, wenn wir es nicht gerade wegen ihnen verpassen. Du kannst auch ohne Handy ein paar Stunden überleben. Schließlich bist du Chef deiner selbst und wenn du die Möhre zwei Stunden am Tag ausschaltest, tust du niemandem weh. Im Gegenteil: So kannst du den Sommer ausgiebig genießen, ohne ständig online zu sein. Du siehst, was um dich herum passiert und kannst auch mal im realen Leben mit Menschen in Kontakt treten. Konzentrier dich einfach ab und an auf die Offline-Welt und deine Augen bleiben gesund!
Bild: Esther Vargas unter cc-by-sa 2.0