Sparen als Trend: Was macht die neue Generation besser als andere?

Geld hat eine Besonderheit: Es ist oft schneller ausgegeben als verdient. Natürlich haben sich viele ältere Generationen eine solide Altersvorsorge zusammengespart, dafür war aber viel Mühe nötig. Jüngeren Menschen scheint das Sparen leichter zu fallen, es hat sich als eine Art Volkssport etabliert.

An Universitäten ist es keine Seltenheit, dass sich 20-jährige über ihre Kapitalanlagen und die neuesten Ersparnisse unterhalten. Aber wie kommt es, dass das Sparen so lange nur eine Randbewegung war und die jungen Menschen besser wissen, wie sie das Geld zusammen halten? Und was sind die Geheimnisse?

Das Internet als Sparfaktor – was den alten Generationen fehlte

Die Millennials sind die letzte Generation, die zeitweise noch ohne Internet aufgewachsen sind. Alles, was danach kam, kennt die Welt ohne Netz nicht. Das hat Einflüsse auf das Sparverhalten der Menschen, denn mit dem Netz kamen die Möglichkeiten. Ein gutes Beispiel sind Sparportale, die für alle Online-Shopper kostenlos zur Verfügung stehen.

Nur wer im Internet aktiv ist, hat die Möglichkeit, lohnende Schnäppchen bei Mein Deal zu finden und damit ohne Zeitaufwand beim Einkaufen Geld zu sparen. Diese Option stand früheren Generationen wie den Boomern oder Baby Boomern schlicht nicht zur Verfügung. Sie mussten sich auf Mundpropaganda und Werbeprospekte verlassen, wenn sie echtes Geld beim Shoppen sparen wollten.

Das Netz bietet aber auch darüber hinaus noch Möglichkeiten, wie zum Beispiel den Austausch in sozialen Netzwerken. Vor allem die Generationen X und Z nutzen Instagram, Facebook und Co. und auch hier gibt es Sparpotenzial. Influencer beispielsweise verdienen ihr Geld, indem sie Werbung für bestimmte Produkte machen. Immer wieder werden im Rahmen dieser Werbung Rabattcodes ausgegeben, mit denen Ersparnisse von 10 bis 15 % möglich sind. Ein Trick, den die Boomer nicht hätten nutzen können, weil es die technischen Möglichkeiten nicht gab.

Gründe, warum Sparen im Netz einfacher ist, gibt es zuhauf. Hier nur eine kleine Übersicht:

  • Im Internet sind Vergleiche möglich
  • Onlinehändler haben oft günstigere Angebote
  • Sparcoupons werden manchmal exklusiv für Onlineshops rausgegeben
  • Vernetzung mit anderen Sparfüchsen ist möglich

Klug einkaufen und Zeit als Währungseinheit nutzen

Zeit ist Geld? Das stimmt, wenn wir uns die Spartricks der Jüngeren anschauen. Wer spontan kauft, gibt oft mehr Geld aus als nötig. Ein Preisvergleich ist zeitaufwändig, spart aber fast immer Geld. Und genau davon machen jüngere Generationen Gebrauch. Sie gehen nicht in den nächsten Laden oder Onlineshop und kaufen das Produkt, ohne dabei den Preis zu beachten. Bevor es zur Kaufentscheidung kommt, wird das Angebot analysiert und mit anderen Optionen verglichen. Am Ende entscheiden sich die meisten Käufer dann für den Anbieter, wo das Wunschprodukt am günstigsten ist.

Der Zeitaufwand für einen umfassenden Vergleich kann 30 Minuten oder mehr betragen. Die Geldersparnis ist oft bedeutend höher, kann bei 10 % und mehr liegen. Da solche Vergleiche heute nicht stationär am Rechner, sondern auch bequem über das Smartphone durchführbar sind, lässt sich freie Zeit effizient nutzen. Anstatt gelangweilt auf die U-Bahn zu warten, nutzen junge Menschen diese Zeit und schauen, wo sie am günstigsten einkaufen können.

Investieren mit Köpfchen – die jungen Generationen fangen früher an

Es ist ein Fakt, dass die jungen Menschen Deutschlands mehr sparen als die vorgehenden Generationen. Das Bewusstsein für Themen wie Altersvorsorge ist deutlich angestiegen, was auch an den politischen Veränderungen liegen mag. Frühere Generationen waren sich sicher, dass sie im Alter keine Angst um ihre Rente haben müssen. Die Generationen X und Z bekommen hautnah mit, wie schwierig es viele Menschen im Alter haben, wenn sie aus dem Berufsleben ausscheiden. Und so ist es in Fleisch und Blut übergegangen, dass Sparen ein Teil des Lebens ist.

Aber auch die Art des Sparens hat sich verändert. Das typische Sparbuch der 1990er-Jahre ist heute nicht mehr modern. Tagesgeldkonten sind für kurzfristige Sparanlagen eine gute Option, die meisten jungen Menschen setzen aber auf Sparpläne, ETFs oder Aktienanlagen. In Zahlen wurde berichtet, dass von der Generation Z etwa 92 % einen Teil ihres Geldes investieren oder sparen, verglichen dazu legen bei den Babyboomern nur 66 % etwas zurück.

Das nachfolgende Video zeigt auf spannende Weise, warum heute auch schon die jungen Generationen Wert auf Sparpotenzial und Investments legen.

Nachhaltig kaufen – weniger wegwerfen hält das Geld zusammen

Müssen Spass & Schönes immer teuer sein? Fakt ist, dass Erlebnisse Geld kosten und auch wer mit seinen Produkten am Puls der Zeit bleiben möchte, greift dafür tief in die Tasche. Für junge Generationen ist es wichtiger geworden, beim Einkauf auf Nachhaltigkeit zu setzen.

Der Vorteil dabei ist, dass Produkte länger halten und weniger selten weggeworfen werden. Auf den ersten Blick mag das günstige T-Shirt für 5,99 Euro wie ein Schnäppchen erscheinen. Muss es dann aber nach zwei Monaten erneuert werden, lohnt sich der günstige Kauf kaum noch. Diese Kontroverse haben auch die neuen Generationen erkannt und geben lieber etwas mehr aus, wenn es dann länger hält.

Vergleiche nutzen – Spontankäufe sind bei den Youngsters seltener

Boomer, Millennials und auch Babyboomer kennen den Effekt im lokalen Handel: Sie sehen ein tolles Produkt und schlagen spontan zu. Das Problem dabei ist, dass hier oft zu viel Geld ausgegeben wird, da Vergleichspotenzial fehlt. Niemand weiß beim Spontankauf, ob der Artikel nicht woanders viel günstiger gewesen wäre. Genau diesen Fehler versuchen die jungen Generationen zu vermeiden und vergleichen vor dem Kauf.

Hinzu kommt, dass die Psychologie von Verkäufern mittlerweile gut bekannt ist. Vermeintlich günstige Angebote, die nur noch für wenige Minuten vorhanden sind? Daran glaubt von der Generation Z niemand mehr. Der Zeitdruck beim Shoppen ist rausgenommen worden, stattdessen nutzen die Zettler ihre Möglichkeit und suchen gezielt das günstigste Angebot. Wenn das bedeutet, dass eine Wartezeit von mehreren Tagen (z.B. bis zum nächsten Deal) in Kauf genommen werden muss, ist das für die meisten jungen Menschen kein Problem.

Teilen statt kaufen – warum Nächstenliebe auch Geld sparen kann

Viele Gegenstände des Alltags werden nur äußerst selten genutzt. Sie zu kaufen geht mit immensen Kosten einher, sie mit anderen zu teilen reduziert die Ausgaben. Teilen statt besitzen ist mittlerweile wieder ein aufkommender Trend, auch in früheren Generationen war diese Handhabung einmal üblich.

Hier eine kleine Übersicht an Dingen, die heute gern mit anderen geteilt anstatt direkt gekauft werden:

  • Rasenmäher
  • Fahrzeuge (insbesondere Carsharing)
  • Ausrüstung für Camping (Zelte, Wohnmobil)
  • Mitgliedschaften für Streamingdienste

Dieser Trend wurde längst auch von Einzelhändlern erkannt. Heute gibt es für eine Vielzahl von Produkten die Möglichkeit, sie auszuleihen, anstatt zu kaufen. So bieten große Elektrofachmärkte nicht nur den Verleih von Mobilfunkgeräten, Computern und Laptops an, sondern auch von Haushaltsgeräten wie Staubsaugern, Dampfreinigern und Co.

Jobben statt Faulenzen – viel junge Menschen arbeiten auch außerhalb des Jobs noch

Wo kein Geld eingenommen wird, ist auch nicht genug Potenzial zum Sparen da. Die Anzahl jener, die zum Beispiel neben dem Studium noch jobben gehen, ist hoch. Viele junge Leute arbeiten tatsächlich zusätzlich, um ihre Sparpläne zu realisieren und sich Wünsche zu erfüllen. Der Trend geht weg vom „Leben auf Pump“ und hin zum Sparen, um sich Träume zu erfüllen.

Ganz besonders in den 1980er- und 1990er- Jahren nutzten viele Menschen die Möglichkeit, „auf Pump“ bei Versandhändlern zu bestellen oder neue Möbel auf Raten abzuzahlen. Das ist heute weniger beliebt. Je jünger die Generationen, desto größer ist das Bedürfnis, Produkte ohne Schulden zu kaufen. Und dafür sind die Zettler auch bereit, sich nach dem Studium noch an die Bar zu stellen und Gäste zu bedienen, um das eigene Ersparte zu vermehren.

Second Hand – wenn es nicht immer neu sein muss

Mit dem Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit hat auch das Thema Second Hand wieder Fahrt aufgenommen. Anfang der 2000er- Jahre waren fast alle Second Hand Shops in den Innenstädten ausgestorben. Es war nicht mehr im Trend, getragen Kleidung dort zu verkaufen oder auch zu kaufen. Mit der Weiterentwicklung des Internets hat sich dieser ausgestorbene Trend wieder umgekehrt. Second Hand Marktplätze im Netz sind so begehrt wie nie. Ob Kleidung, Elektronik oder Möbel – die jungen Generationen kaufen viele ihrer Produkte gebraucht und tragen so immens zur Nachhaltigkeit bei.

Das deckt sich mit dem Bedürfnis, weniger wegzuwerfen und stattdessen die Wertschöpfungskette einzelner Artikel zu verlängern. Viele Dinge, die wir früher weggeworfen haben, sind eigentlich noch haltbar und haben einen Nutzen. Wer sie nicht mehr braucht, kann sie für günstiges Geld an dritte Personen weiterverkaufen. Das dadurch eingenommene Geld ist dann gut dazu geeignet, um es anzulegen oder zu sparen.

Fazit: Junge Menschen achten mehr darauf, wo sie ihr Geld ausgeben

Der Umgang mit Geld ist schwierig und bis heute haben manche Menschen damit ein großes Problem. Der Dispo ist im Dauerminus und das Angebot von Ratenzahlungen wird bis zum Limit ausgeschöpft. An Sparen ist dabei nicht zu denken.

Die junge Generation machen vor, womit viele ältere Menschen Schwierigkeiten haben. Sie achten auf ihr Geld, ohne dabei auf Schnäppchen, Angebote und Deals zu verzichten. Manchmal mag das etwas zeitaufwändig sein und nicht zum schnellen und rasanten Alltag passen.

Da wir heute aber alle permanent online und vernetzt sind, haben die Möglichkeiten deutlich zugenommen. Wer vergleichen und sparen möchte, kann das von überall, unabhängig von Ort und Tageszeit. Diese Optionen fehlten vielen früheren Generationen und das ist auch eine mögliche Erklärung, warum die Zettler soviel sparbereiter sind als z.B. die Boomer.

Bild 1 Quelle: https://unsplash.com/de/fotos/SoT4-mZhyhE

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