Inwiefern beeinflussen Spotted und Co unser Dating verhalten

Digitalisierte Liebe: Wie Spotted & Co. uns beim Verlieben helfen

„Damals war alles besser!“ Wie oft haben wir diesen nervigen Ausruf schon von unseren Eltern und Großeltern gehört. „Jaja, ich weiß. Damals war alles besser, toller und einfacher“ antwortet man darauf meist völlig ironisch, nur um anschließend seine Ruhe zu haben. Der typische Move an dieser Stelle: Das genervte Verdrehen der Augen. War damals wirklich alles besser? Oder war nur einfach alles anders? Vom Schulleben über das Studium bis hin zu Partnerschaft und Ehe war damals vermutlich alles ein Stück weit persönlicher und manchmal genießen wir es sogar, einen kleine Zeitreise in die Vergangenheit unserer Eltern oder Großeltern zu machen. Hören wir uns nicht gerne ihre Geschichten an, wenn sie freudestrahlend erzählen, wie sie sich kennengelernt, verabredet und verliebt haben? Noch ganz ohne Internet, SMS oder nervigen Sprachnachrichten.

Die alten Zeiten, in denen man noch mutig persönlich an der Tür klingeln musste, um sich zu verabreden. Wollte man dem anderen seine Liebe gestehen, hat man sich romantische Briefe geschrieben und keine SMS, die aus Abkürzungen wie „hdgdl“ oder „ily“ bestehen. Ein Handy für den kurzen One-Night-Stand mit der passenden App dazu war damals einfach noch nicht drin. Schade eigentlich. Klingt zwar alles ziemlich schön, aber irgendwie auch echt anstrengend. Hätten unsere Eltern Spotted und Co. vielleicht genauso abgefeiert wie wir?

 

„Nun wissen wir alle, dass das Schicksal höchst unzuverlässig sein kann“

 

Wisst ihr noch damals? Nein, wisst ihr nicht. Wir wissen es nicht, denn wir kennen das Verlieben ohne Computer oder Handy gar nicht mehr. Eine passende Verabredung für den Abend zu finden ist heute einfacher denn je. Portale und Apps liefern uns eine große Bandbreite verschiedener Menschen, die alle auf der Suche sind. Auf der Suche nach einem lockeren Date, einem ernsten Date oder einfach nur vielen Dates. Dazwischen suchen die einen gute Bekannte oder sogar Freunde, die etwas mutigeren wagen sich tatsächlich an die Suche nach der großen Liebe. Und genau das ist es, was alle Mitglieder dieser Communities verbindet: Die Suche nach etwas, was uns glücklich macht. Mit Swipe, Klick und Touch wird uns dieser Wunsch direkt von den Augen abgelesen und auf dem Silbertablett serviert. Wir können uns entscheiden, mit wem wir uns zunächst nur digital treffen wollen und müssen nicht mehr zuerst an der Haustür klingeln.

Es braucht keine Briefe oder ein sehnliches Warten mehr, sondern nur noch einen virtuellen Post-It, der per Mausklick in die Welt geschickt wird. Sozialwissenschaftler Kai Dröge erforscht das Flirtverhalten im Internet und schreibt auf seiner Seite Romanticentepreneur über seine Forschungsergebnisse. Er findet das Signal, welches Dating-Apps aussenden, nicht unbedingt schlecht und schreibt auf seiner Seite:“Wir kennen den Topos des ‚einzig Richtigen‘ oder der ‚füreinander bestimmten Seelen‘ etwa aus der romantischen Literatur, aus unzähligen Filmen, Liebesliedern. Auch hier geht es um eine Art von Passung. Nur ist es in der klassischen Erzählung eben das Schicksal, das die Personen zusammenführt, und nicht ein Computeralgorithmus, der Daten aggregiert, vergleicht und daraus den perfekten Match berechnet. Nun wissen wir alle, dass das Schicksal höchst unzuverlässig sein kann. Warum also nicht mit modernen Technologien etwas nachhelfen?“ Während wir früher jahrelang auf verlorene Lieben gewartet hätten, haben wir heute die Möglichkeit, unsere Beschreibung von Traumfrau oder Traummann ins Internet zu pinnen.

 

Früher war alles besser? Früher war alles anders.

 

Selbstverständlich gibt es die kitschigen Romantiker unter uns, die sich gerne in diese alte Zeit zurückbeamen lassen und den Klingelstreich an der Haustür vermutlich zelebrieren würden, aber irgendwie wären wir in dieser Zeit doch auch wieder vollkommen fehl am Platz. Wir können doch eigentlich gar nicht mehr ohne und wenn wir mal ehrlich sind, ist es doch ganz angenehm, wenn wir die virtuellen Post-Its mit unseren Liebeserklärungen direkt per Mausklick posten können. Die Vollblut-Digitalisierungshasser unter uns sollten also von ihrem Berg des Zorns herabsteigen und von dem Hass gegenüber Dating-Apps ablassen, denn sie sind doch nichts weniger als ein kleiner, virtueller Helfer auf dem Weg zum Traumpartner. So schlecht klingt das doch gar nicht, oder?

Sich nach Liebesbriefen sehnen und ein wenig in Nostalgie schwelgen, ist sicherlich kein Schaden. Aber ob das Verlieben damit wirklich einfacher und damals alles besser war, bleibt auch weiterhin fraglich. Einfacher als heute war das Dating allerdings nie und wer weiß, ob unsere Mamis nicht auch kleine Tinderellas geworden wären, wenn sie damals schon Smartphone und App gehabt hätten. Für all die Liebhaber von Liebesbriefchen unter uns hat die große, digitalisierte Welt natürlich auch das richtige zu bieten. Mit der Dating-App Spotted können wir die kleinen Zettelchen nämlich trotzdem verschicken – auf virtuelle Art und Weise, versteht sich. Habt ihr Bock drauf? Dann ab in den App- oder Playstore, denn da steht der kostenlose Download für die App der Liebesbriefe schon bereit. Nichts wie ran an den Mann (oder an die Frau)!

 

In Kooperation mit Spotted.