Stellungswechsel Jungfrau

Stellungswechsel: Jungfrau zu sein ist weder sonderlich erstrebenswert noch peinlich

Dabei wird wie immer ganz gerne vergessen, dass Sex eben nicht nur aus Penis und Vagina und der Vereinigung eben dieser besteht. Die grundsätzliche Frage, die mir der freche Junge hinter mir damals gestellt hat, hätte also korrekt heißen sollen: „Hast du schon mal Sex gehabt?“ Auch wenn ich selbstverständlich der Meinung bin, dass ihn das weder damals, noch heute etwas angeht und die Frage speziell in diesem Kontext eher als sexuelle Belästigung zu bewerten ist, als dass sie ein aufrichtiges Gespräch über Sexualität anstoßen könnte.

Ich hoffe sehr, dass wir über dieses soziale Konstrukt der Jungfräulichkeit irgendwann mal hinwegkommen. Schließlich ist Sex wesentlich mehr als ein Rein-Raus-Spiel mit Penis und Vagina, und Petting selbst kann genauso einen sexuellen Akt darstellen wie das beispielsweise Blowjobs, Cunniligus oder Analsex tun. Danach ist man meines Erachtens keine „Jungfrau“ mehr – immerhin hat man bei diesen Aktivitäten ja auch Sex gehabt. Und das sogar ganz ohne dass jemals ein Penis mit einer Vagina in Kontakt gekommen wäre.

Nadine Kroll, geboren 1990, studiert Kunstgeschichte in Berlin. Mit 19 Jahren zog sie aus der schwäbischen Provinz in die Hauptstadt und konnte zum ersten Mal ihre Sexualität ausleben. In Blog-Artikeln ließ sie neugierige Leser 2013 erstmals an ihren Erlebnissen teilhaben und legt nun mit ihrem Buch „Stellungswechsel*“ umfassend und ungeschminkt Zeugnis von den hellen und den dunklen Seiten ihres Lebens ab.

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Bildquelle: Unsplash unter CC0 Lizenz