Storytelling – So geht’s

Wenn Du möchtest, dass bei Deinen Zuhörern etwas haften bleibt, dann erzähl Geschichten. Zahlen, Daten, Fakten sind Schall und Rauch.

Geschichten bleiben. Wenn Du nach einem Vortrag fragst, was beim Publikum hängen geblieben ist, dann ist es das Persönliche, das Erlebte, es sind die Geschichten.

Die richtige Geschichte

In Deinem Leben hast Du unzählige erzählenswerte Geschichten erlebt. Und die müssen gar nicht spektakulär sein. Der ehemalige Schauspieler und heutige erfolgreiche Business-Trainer Doug Stevenson hat dem Geschichtenerzählen in Vorträgen und Reden ein ganzes Buch gewidmet:

„Die Storytheater-Methode“. Darin schreibt er: „Sie müssen nicht den Mount Everest besteigen, Krebs überleben oder eine Goldmedaille gewinnen, um etwas Interessantes zu erzählen zu haben.“

Welche davon eignet sich für eine Präsentation? Um andere zu überzeugen, sie auf Deine Seite zu ziehen, bieten sich besonders solche Storys an, die Anderen unser Verhalten nachvollziehbar machen, die uns sympathisch machen. Das sind nicht unbedingt Geschichten, die uns auf einen Sockel stellen, sondern solche, die uns als ganz normale Menschen zeigen, menschlich eben.

Der Apple-Mitbegründer Steve Jobs beispielsweise war ein Meister des Geschichtenerzählens. In seiner legendären Rede an der Elite-Universität Stanford im Jahr 2005 sagte er den Absolventen: „Ich möchte euch heute drei Geschichten aus meinem Leben erzählen. Kein großes Ding. Nur drei Geschichten.“ Die erste handelt davon, wie er von seiner leiblichen Mutter zur Adoption freigegeben wird. Die Adoptiveltern bekommen als Auflage, dass sie den jungen Steve auf jeden Fall zur Uni schicken müssen, obwohl sie das Geld dazu eigentlich gar nicht haben. Steve Jobs bringt an der Uni die kompletten Ersparnisse seiner Adoptiveltern durch, um das Studium am Ende abzubrechen. Während des Studiums belegt er aber einen Kalligraphie-Kurs, der später die Grundlage sein soll für die Schrifttypen des ersten Macintosh. Alles ergibt also doch einen Sinn, obwohl es überhaupt nicht danach aussieht.

In der zweiten Geschichte geht es darum, wie er 1985 aus seiner eigenen Firma geworfen wird, um später zurückzukehren und Apple zu dem zu machen, was es heute ist. Und die dritte Geschichte handelt von seiner Krebserkrankung. Die ganze Rede besteht einfach aus drei sehr persönlichen Geschichten. Nicht mehr und nicht weniger.

Wie eine Geschichte entsteht

Um eine Geschichte für eine Präsentation aufzubereiten, bietet sich ein Vier-Punkte-Plan an, der von Doug Stevenson stammt.

1. Schreibe alles auf, was Dir in den Sinn kommt, ganz spontan, ohne Struktur.

2. Streiche alles, was nicht nötig ist, um die Geschichte zu verstehen.

3. Füge Details hinzu, die der Geschichte eine Seele geben.

4. Gehe die Geschichte noch einmal durch und überlege Dir, wie Du die Geschichte erzählen willst.

Mach also Deinen Vortrag lebendig, indem Du Geschichten einbaust.

Dieser Text stammt von Rhetorican.

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Bildquelle: Unsplash unter CC0-Lizenz