Technologie als Basis für besseren Zugang zu medizinischen Cannabistherapien

Wenn es darum geht, die Möglichkeiten einer alternativen Behandlung wie etwa eine Cannabistherapie auszuloten, ist es für Betroffene bisher schwierig eine Therapie verordnet zu bekommen. Die voranschreitende Digitalisierung, die wachsende Bedeutung der Telemedizin und die dadurch mögliche Entwicklung von digital-basierten Technologie-Plattformen öffnen neue Wege, auf denen Kandidat:innen für eine medizinische Cannabistherapie auf der einen Seite und geschulte Mediziner:innen auf der anderen Seite in Kontakt treten können.

Cannabis als Therapie-Wirkstoff

Früher vor allem als Stoff mit berauschender Wirkung bekannt, hat sich Cannabis in Forschungsprojekten als über aus wirksam erwiesen, wenn es um die Behandlung chronischer Schmerzen, Depressionen, Migräne oder Schlafstörungen geht. Viele Menschen weltweit haben mit solchen Beschwerden zu kämpfen und suchen nach alternativen Behandlungsansätzen, da die klassischen Medikamente oft starke Nebenwirkungen haben, unter denen sie fast so sehr leiden, wie unter der eigentlichen Erkrankung.

In Deutschland ist zwar der Gebrauch von Cannabis zu medizinischen Zwecken schon seit 2017 erlaubt, allerdings gibt es noch immer viele Hürden struktureller und bürokratischer Art, wenn eine betroffene Person eine Cannabistherapie anstrebt. Zudem verfügen noch zu wenige Mediziner:innen über das notwendige Fachwissen, um eine solche Therapie adäquat zu begleiten.

Die Krankenkassen übernehmen die Kosten einer Cannabistherapie inzwischen, allerdings nur, wenn Patient und Arzt zustimmen, dass sie die Therapie zum Zweck von wissenschaftlichen Begleitstudien durchgehend dokumentieren. Hierzu werden verschiedene Daten gesammelt und an das BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte übermittelt (z. B. Alter, Geschlecht, Diagnose, eventuelle frühere Behandlungsformen, Gründe für die Verordnung von Cannabis, Höhe der Dosis sowie Wirkung).

Medizin-Plattformen als Schnittstelle und Zugang zur Cannabistherapie

Das Startup nowomed ist mit dem Anspruch gestartet, möglichst vielen Menschen einen einfachen und schnellen Zugang zu einer Behandlung ihrer Beschwerden zu ermöglichen. Eine Therapie mit medizinischem Cannabis kann unter anderem bei den erwähnten Beschwerden eine alternative Behandlungsmethode darstellen.

Florian Wesemann, Medizinischer Direktor bei nowomed. Bild: nowomed GmbH

Aus diesem Grund hat der Telemedizinanbieter für medizinische Cannabisbehandlungen eine digitale Plattform entwickelt, auf der Interessierte nach der Registrierung eine Behandlungsanfrage stellen können. Dazu machen sie entsprechende Angaben zu ihrer Krankheitshistorie und früheren und aktuellen Beschwerden. Zusätzlich haben sie die Möglichkeit, relevante Krankenunterlagen in einem sicheren Bereich der Plattform zu speichern.

So können die auf der Plattform aktiven Mediziner:innen diese einsehen und für eine erste Präanamnese nutzen. Nach Beratungen mit Kolleg:innen erhält der Kandidat einen Termin für ein persönliches Erstgespräch. Diese Gespräche, in denen dann über eine Cannabistherapie entschieden wird, konnten bisher an den Standorten Berlin, München und Köln stattfinden.

Jetzt eröffnet nowomed im Zuge seiner Expansionsstrategie einen neuen Standort in Hamburg. „Um die hohe Nachfrage von chronisch kranken Patient:innen bedienen zu können, expandieren wir aktuell in vielen verschiedenen deutschen Großstädten. Nach der erfolgreichen Etablierung in München, Berlin und Köln freuen wir uns, nun auch hier im norddeutschen Raum mit unseren kooperierenden Ärzt:innen Sprechstunden anbieten zu können“, erläutert Florian Wesemann, Medizinischer Direktor des Unternehmens, die Entscheidung für eine weitere Niederlassung.

Cannabistherapie nur unter streng kontrollierten Voraussetzungen

Um für eine medizinische Cannabistherapie zugelassen zu werden, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu zählt vor allem, dass es nachgewiesenermaßen keinerlei therapeutische Alternative gibt, der behandelnde Arzt existierende Alternativen nicht als sinnvoll erachtet oder dass er zurecht annimmt, die Erkrankung durch die Cannabistherapie besser verläuft, weil sie schwerwiegende Symptome deutlich reduziert.

Diese Fragen werden im Rahmen der Nutzung einer Technologie-Plattform wie der von nowomed beim anberaumten Erstgespräch zwischen Mediziner und Patient in Hamburg, Berlin, München oder Köln besprochen. Da eine enge Begleitung der Cannabistherapie zwingend und sinnvoll ist, kann eine solche Plattform auch dazu verwendet werden, Video-Sprechstunden abzuhalten, mit deren Hilfe der Arzt/die Ärztin den Patienten über den gesamten Therapieverlauf begleitet.

„Um ein größtenteils beschwerdefreies Leben führen zu können, profitieren viele Menschen von einer Behandlung mit Cannabinoiden. Es ist daher ein gutes Gefühl, den Menschen in und um Hamburg gemeinsam mit nowomed einen unkomplizierten und schnellen Weg zu bieten, ihrer Beschwerden zu lindern“, erklärt Florian Wesemann.

Vorteile einer App für mögliche Cannabistherapien

Dank innovativer Technologien arbeiten immer mehr Anbieter auch im medizinischen Bereich unter Zuhilfenahme von Apps. Solche mobilen Angebote, die man sich einfach auf das Smartphone oder den Tablet-PC lädt, setzen sich auch bei den Verbraucher:innen bzw. Patient:innen immer mehr durch, da sie viele Vorteile bieten. 

Zu diesen Vorteilen gehört etwa die kostenlose Erfassung sowie Evaluierung und Begleitung der Therapie, ganz bequem per App und damit ortsunabhängig. Vor allem der Support gilt als persönlicher, schneller und benutzerfreundlicher. In Form von Telemedizin, digitaler Plattform und App gehen Technologie und Gesundheit eine gelungene Symbiose ein und erleichtern den Zugang zur Cannabistherapie.

Bild: Pexels, Kindle Media