
Transparenz überzeugt: Wenn Unternehmen erklären, wie sie Nachhaltigkeit verstehen und umsetzen
Schon mal den Begriff „Impact Report“ gehört? In solchen Wirkungsberichten legen aktuell immer mehr Unternehmen aus der Lebensmittelbranche offen, welche Veränderungen sie vorgenommen welche Aktivitäten sie gestartet haben, um innerhalb und außerhalb des Unternehmens positive Wirkungen zu erzielen. Vor allem für bewusste Verbraucher/-innen ist dies von großer Bedeutung, und erachten es als wichtig, dass sie ein grundlegendes Verständnis dafür entwickeln.
Lebensmittelbranche unter der Umweltlupe
Essen braucht jeder, und daher stammen mittlerweile ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen nachweislich aus der Lebensmittelproduktion. Mit einem Anspruch an Transparenz wollen die Unternehmen der Branche ihren Mitarbeitenden, Geschäftspartnern, Investoren sowie Kund/-innen mit detaillierten Wirkungsberichten Rechenschaft über positive Entwicklungen ablegen. Die Berichte sind jedoch nicht nur ein Nachweis für transparentes und nachhaltiges Handeln entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Sie sollen auch einen vertrauensbildenden Beitrag leisten, um den Lebensmittelsektor noch nachhaltiger zu gestalten.
KoRo – Best Practice Beispiel für offene Kommunikation
Mit gutem Beispiel geht aktuell KoRo voran. Der 2014 gegründete und mittlerweile bekannte Online-Lebensmittelshop für vegetarische Produkte und Superfoods aus Berlin hat sich auf Großpackungen und möglichst wenige Zwischenstufen in der Lieferkette spezialisiert. Das Unternehmen setzt auf eine transparente Kommunikation nach außen und nutzt seinen Impact Report für eine Bestandsaufnahme. Der Bericht präsentiert viele Daten und Fakten und stellt auch Ziele für die Zukunft von KoRo vor. In den Kapiteln Planet (Umwelt & Klima), Customers (Kunden), Suppliers (Lieferanten) und Team wurden Einblicke zusammengetragen, um die von KoRo offen praktizierte Transparenz zu schaffen und andererseits eine solide Basis für die weitere Unternehmensentwicklung zu legen.
Impact Reports – Zahlenbasierte Transparenz
Solche Impact Reports geben beispielsweise einen Überblick darüber, was Nachhaltigkeit für das jeweilige Unternehmen bedeutet, auf welchen Werten es basiert, wie groß der ökologische Fußabdruck ist und was es in Zukunft tun will, um diesen weiter zu verkleinern. Darüber hinaus erläutern die Unternehmen in ihrem Wirkungsbericht, wie und woher sie ihre Produkte beziehen. Außerdem wird erklärt, was ein Unternehmen unternimmt, damit seine Produkte nicht nur gut schmecken, sondern auch, welche Maßnahmen ergriffen werden, damit sie von höchster Qualität sind.

Das Koro-Management-Trio aus CEO Piran Asci, COO Florian Schwenkert, und Gründer und CEO Constantinos Calios. (v.l.n.r.) © KoRo Handels GmbH
Aufgrund der Tatsache, dass die Art der Verpackung und der Einsatz von Kunststoff derzeit stark im Fokus der Öffentlichkeit stehen, geben Unternehmen aus dem Lebensmittelbereich in einem solchen Impact Report insbesondere Auskunft über Einsparungen im Bereich der Verpackung. So ist beispielsweise im Impact Report von KoRo nachzulesen, dass im Jahr 2022 durch die Verwendung von Großpackungen durchschnittlich 40 Prozent weniger Kunststoffverpackungen pro 1 kg Lebensmittel benötigt werden als bei durchschnittlichen Einzelhandelsverpackungen. Durch die Verwendung von Großpackungen konnten insgesamt 57 Tonnen Kunststoffverpackungen eingespart werden. Glasprodukte wurden in recyceltem Verpackungsmaterial versandt, wodurch ca. 16,8 Tonnen Kunststoffabfälle eingespart wurden.
Ein wesentlicher Bestandteil des Reports stellt die Analyse des wichtigsten Gliedes in der Kette eines Unternehmens dar: das Team, das hinter dem Erfolg steht. Bei KoRo sind es derzeit 270 Mitarbeiter/-innen, die ein Sortiment von rund 1.400 Produkten für mehr als eine Million Kunden in 17 Ländern betreuen und einen Umsatz von 87 Millionen Euro erwirtschaften. Mit Blick auf die Personalsituation analysiert ein solcher Bericht nicht nur Zahlen und Daten: Er gibt auch einen Überblick darüber, welche Entscheidungsebenen und Aufgabenbereiche es gibt, wie vielfältig das Unternehmen ist und welche Maßnahmen dazu beitragen können, dass alle Mitarbeiter/-innen ein Umfeld vorfinden, das ihre Produktivität und Zufriedenheit fördert.
Kund/-innen wünschen sich mehr Nachhaltigkeit
„Kund/-innen sind zu Recht kritischer geworden und hinterfragen, woher die Produkte kommen, welche Inhaltsstoffe sie haben und wie sie produziert werden. Wir wollen nicht mit Nachhaltigkeit werben, weil das ein sehr dehnbarer Begriff ist und schnell in Greenwashing abdriftet. Wir wollen vielmehr aufklären, Hintergründe sichtbar machen und ein Verständnis für die Abläufe im Lebensmittelhandel schaffen. Auch deshalb ist dieser Bericht so wichtig“, erklärt Amélie Ferjoux, KoRo Sustainability Specialist, die Intention des Impact Reports.
Mit neuen Transparenzmaßnahmen wollen daher Unternehmen das Vertrauen in ihre Arbeit stärken. Sie kommunizieren offen die bereits umgesetzten Maßnahmen, zeigen aber auch die Herausforderungen auf, vor denen Unternehmen heute stehen, wenn sie sich für Nachhaltigkeit engagieren. Zu einer offenen Kommunikation, wie sie zum Beispiel KoRo praktiziert, gehört daher auch, um Verständnis dafür zu werben, dass manche Veränderungen Zeit brauchen oder teilweise gar nicht umsetzbar sind. In diesem Fall gilt es für die Unternehmen, Lösungen zu finden, wie selbst gesetzte Ziele, z.B. im Bereich der Reduzierung von Kunststoffverpackungen oder Emissionen, auf anderem Wege erreicht werden können. Dies kann beispielsweise durch die finanzielle Unterstützung von Klima- und Umweltschutzprojekten geschehen.
Bewusste Verbraucher/-innen merken mittlerweile sehr schnell, ob Nachhaltigkeit einem Unternehmen ein echtes Anliegen ist. Ein Impact Report ist ein probates Mittel, die eigene Ernsthaftigkeit zu untermauern und Überzeugungsarbeit zu leisten.
Image by rawpixel.com on Freepik