Dieser Fotograf zeigt Traum und Realität von Obdachlosen
Am Wegrand: ein Obdachloser. Ohne Hab und Gut sitzt er auf dem Boden und starrt in die Leere, die ihn erfüllt und umgibt. Währenddessen versucht er vergeblich den ein oder anderen Cent zu ergattern und wird dafür beschimpft. Das beschriebene Bild ist kein unbekanntes in unserer Gesellschaft und doch blenden wir diese Bilder relativ schnell wieder aus. Habt ihr euch nicht auch schon einmal gefragt, welche Träume diese Menschen einmal hatten? Was sie einst erreichen wollten? Welchen Traumjob sie sich ausgemalt haben und was sie ihren Kindern bieten wollten? Viele von uns leben rein nach dem 08/15-Motto „If you can dream it, you can do it.“ und haben sich deshalb über die vorherigen Fragen sicherlich nur begrenzt Gedanken gemacht. Während wir alle den ganzen Tag in Zombie-Manier auf unsere Handys starren, dabei fast über unsere eigenen Füße stolpern oder wie die berühmt berüchtigten „Gschaftler“ durch die Gegend rennen und uns wie die Retter der Welt fühlen, bleibt nebenbei nämlichen meistens keine Zeit mehr, einen Blick auf den Wegrand zu riskieren. Da sitzt er nämlich immer noch, der Obdachlose und starrt in die Leere.
The Prince and the Pauper
Horia Manolache hat nicht weggesehen und ist sogar noch einige Schritte näher herangetreten. Er und seine Frau machten aus diesem Schritt ein Projekt: Sie stellen dabei genau die Menschen ins Zentrum, die normalerweise am Wegrand sitzen und von unserer schnelllebigen Gesellschaft viel zu wenig beachtet werden. Horia wollte ihre Geschichten hören und von den Träumen erfahren, die sie im Leben begleitet haben. All das hat er bildlich festgehalten und zeigt dabei den Kontrast zwischen Realität und Träumen der Obdachlosen. Inzwischen ist eine ganze Fotoserie entstanden, die Horia in einem Bildband The Prince and the Pauper verewigen möchte. Die Idee zu diesem Projekt kam ihm durch den gleichnamigen Roman von Mark Twain, erklärt er auf seiner Seite. Um den Druck zu ermöglichen, sammelt er derzeit auf einer Website fleißig Spenden. Auf dieser Website erklärt der Fotograf außerdem, um was es ihm bei seiner Arbeit eigentlich geht: „In meinem Projekt geht es um die Träume von Menschen, die schon lange das Träumen verlernt und vergessen haben oder nie träumen konnten. Jeder von ihnen hat einen Moment in seinem Leben erreicht, in dem er weder Nahrung noch Wasser hatte. Jetzt stellt euch einmal vor, ihr seid in dieser Situation und würdet gerne träumen.“ Wir dürfen euch seine Werke zeigen und diese Bilder lassen sich definitiv nicht einfach ausblenden. Augen auf!