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In den Knast wegen Baggy Pants: Absurde Gesetze in den USA

Der Begriff „Debtor’s Prisons“, zu Deutsch etwa „Schuldner-Gefängnisse“, bezeichnete früher Gefängnisse, in denen Leute inhaftiert waren, die ihre Schulden nicht begleichen konnten. Menschen, die in solchen Einrichtungen waren, mussten so lange bleiben und arbeiten, bis sie ihre Schuld und die Kosten ihrer Inhaftierung beglichen hatten. Das war im Mittelalter.

Die ursprünglichen Debtor’s Prisons wurden zwar 1833 verboten, Kritiker der Justiz behauten jedoch, dass die Vorgehensweise heute noch immer existiert – in abgewandelter Form. Das Justizsystem der USA steht immer wieder in der Kritik – aufgrund der Todesstrafe, schlechter Haftbedingungen und Rassismus. Nicht zuletzt aber eben auch aufgrund solcher Regelungen, wie der, die in einer Dokumentation der Vice sehr eindringlich beschrieben wird.

 

Wer nicht zahlt, wird inhaftiert?

 

Nach dieser Regelung werden Leute, die beispielsweise Strafzettel nicht bezahlen können, inhaftiert, bis sie ihre Schuld abgesessen haben. Aber nicht nur Verkehrsdelikte können Menschen ins Gefängnis bringen, auch für zu tief sitzende Hosen, abblätternde Farbe an Hauswänden und unerlaubtes Grillen werden Geldstrafen verhängt. Wer diese Geldstrafen nicht bezahlen kann, wird inhaftiert.

Rassismusvorwürfe werden – wie so oft, wenn es um amerikanische Staatsgewalten geht – auch hier laut. „Wenn jemand ein System erschaffen wollte, das Leute arm macht und dafür sorgt, dass sie arm bleiben – dann wäre das das System, das dieser Jemand erschaffen würde“, heißt es in der Dokumentation. Ein weiterer Punkt auf der Liste der Dinge, die in der amerikanischen Justiz so furchtbar falsch laufen.

 

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Bildquelle: unsplash.com unter CC0-Lizenz