Wann haben Menschen in Europa helle Haut entwickelt – und warum?

Welchen Einfluss die Ernährung auf unsere Hautfarbe hatte

Aber was hat denn nun dafür gesorgt, dass die Haut der Menschen in Europa heller wurde? Ein bislang stark unterschätzter Faktor war der Wandel im Lebensstil der Menschen: Vor rund 7.000 Jahren wurden mit der Einführung des Ackerbaus aus Jägern und Sammlern plötzlich Bauern. Anstatt Fleisch und Fisch, die reich an Vitamin D sind, wurde mehr pflanzliche Nahrung konsumiert, die kaum Vitamin D enthält. Laut Prof. Krause hat erst diese Veränderung dazu geführt, dass die Haut der Menschen heller wurde, um den Vitamin-D-Bedarf besser über das Sonnenlicht decken zu können.

Genetische Mutationen, die zufällig in Anatolien und Osteuropa auftraten, haben ebenfalls eine Rolle dabei gespielt. Diese Genkombination hat sich insbesondere unter den Menschen durchgesetzt, die Ackerbau betrieben haben. Aus diesem Grund haben Inuit heute immer noch dunklere Haut, obwohl sie in kalten Regionen mit wenig Sonnenlicht leben. Da sie sich vorwiegend von Fisch, Robben und Walfleisch ernähren, müssen sie ihren Bedarf an Vitamin D nicht durch Sonnenlicht decken.

Veränderungen durch das Klima

In den meisten Fällen gilt jedoch: Je weiter man nach Norden reist, desto heller wird die Haut der Menschen. Prof. Krause erklärt diesen Umstand mit den langen Wintern und der geringen Sonneneinstrahlung. Wenn die Sommer länger und wärmer werden und die Menschen mehr Sonnenlicht ausgesetzt sind, kann sich ihre Haut theoretisch wieder an die neue Umgebung anpassen und dunkler werden. Praktisch wird das vermutlich nicht passieren, denn dank moderner Medizin und Sonnenschutzmitteln sind wir besser vor UV-Strahlung geschützt als je zuvor.

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Bild: © Anna Shvets via Pexels