Warum gibt es eigentlich Schaltjahre?

Dass wir heute noch nicht den 1. März haben, verdanken wir der Tatsache, dass 2024 ein Schaltjahr ist – aber warum gibt es die überhaupt?

Die meisten Menschen kennen, zumindest im Ansatz, die Antwort auf die Frage: Für eine Komplettumrundung der Sonne braucht die Erde eigentlich etwas länger als 365 Tage – 365,2422 Tage, um genau zu sein. Das astronomische Jahr ist also rund einen Vierteltag länger als unser kalendarisches. Dies würde auf lange Sicht dazu führen, dass sich die Jahreszeiten verschieben und der Sommer beispielsweise nicht mehr in unsere aktuellen Sommermonate fällt, sondern in die Herbst- und später sogar Wintermonate. Um das zu verhindern, muss diese Zeit also auf irgendeine Art und Weise nachgeholt werden.

Der Weg zu unserem heutigen Kalender

Dass ausgerechnet der 29. Februar zum Schalttag wurde, verdanken wir den alten Römern: Im Jahr 45 v. u. Z. führte Gaius Julius Caesar nämlich den nach ihm benannten julianischen Kalender ein, der nach dem Vorbild des von Pharao Ptolemaios III. rund 200 Jahre zuvor überarbeiteten ägyptischen Kalenders alle vier Jahre einen Schalttag vorsah. Dieser wurde damals einfach an den letzten Monat des Jahres angehängt, im julianischen Kalender war das noch der Februar. Zuvor nutzte man einen vergleichsweise sehr ungenauen Mondkalender mit Schaltjahren, die einen ganzen Schaltmonat – den Mensis intercalaris – beinhalteten. Dieser konnte abwechselnd 27 und 28 Tage haben.

Trotz eingeführtem Schaltjahr war aber auch der neue Kalender nicht perfekt. Da er mit einem astronomischen Jahr von 365,25 Tagen rechnete, die Erde die Sonne aber ein kleines bisschen schneller umrundet, wurden mit dem julianischen Kalender pro Jahr circa 11 Minuten (alle 128 Jahre ein Tag) zu viel kompensiert. Ab dem Jahr 1582 n. u. Z. führte der gregorianische Kalender daher zwei Ausnahmen ein:

  1. Ist ein Jahr durch 100 teilbar, ist es kein Schaltjahr
  2. Ist ein Jahr auch durch 400 teilbar, ist es dennoch ein Schaltjahr

Benannt ist dieser Kalender nach Papst Gregor XIII., auf dessen Anordnung hin der Wechsel erfolgte. Die orthodoxe Kirche hat diese Kalenderreform übrigens nicht mitgemacht und hält auch heute noch an ihrem eigenen – dem neujulianischen Kalender – fest.