Warum gibt es eigentlich Schaltjahre?

Wie andere Kulturen Schaltjahre handhaben

Der islamische Kalender orientiert sich an den Mondphasen: Ein Jahr beinhaltet 12 Monate, von denen jene mit ungeraden Zahlen 30 Tage, die mit geraden Zahlen 29 Tage haben. Schalttage gibt es nur, um mit dem Mondjahr in Einklang zu bleiben. Da dieses aber nur rund 354 Tage umfasst, fallen die astronomischen Jahreszeiten jedes Jahr auf andere Daten – er hat also genau die Schwäche, die man mit Schalttagen und Schaltmonaten auszugleichen versucht.

Der jüdische Kalender wiederum ist in Zyklen von jeweils 19 Jahren aufgeteilt, in denen es jeweils sieben Schaltjahre mit einem 30-tägigen Schaltmonat gibt. Dieser wird nach dem Monat Schevat und vor dem Monat Adar eingefügt – der Schaltmonat wird dann Adar aleph (erster Adar) und der „normale“ Adar Adar bet (zweiter Adar) genannt. Schaltjahre sind immer die Jahre 3, 6, 8, 11, 14, 17 und 19 innerhalb des jeweiligen Zyklus.

Der chinesische Kalender macht die Frage, ob ein Jahr einen Schaltmonat hat oder nicht, von der Anzahl an Neumonden zwischen dem elften Monat eines Jahres und dem elften Monat des Folgejahres abhängig: Fallen in diesen Zeitraum 13 Neumonde, wird ein Schaltmonat hinzugefügt. Dies passiert alle zwei bis drei Jahre, die Anzahl an Schaltjahren ist also vergleichbar zu der im jüdischen Kalender. Der Name des Schaltmonats setzt sich dann aus dem Namen des Vormonats mit einem Zusatz, der ihn als Schaltmonat deklariert, zusammen.

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Bildquelle: Eric Rothermel via Unsplash, CC0-Lizenz