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Du hast Stress? Na prima, dann freu dich doch!

Was haben eine Achterbahnfahrt, eine Prüfung schreiben, sich verlieben, Fußball spielen und vom Chef eine Deadline aufgedrückt bekommen gemeinsam? Auf den ersten Blick erstmal nichts. Das denkt zumindest dein Verstand. Für deinen Körper ist das alles das Gleiche: die Herzfrequenz und die Durchblutung steigen, die Magendarm-Aktivität sinkt, es werden die Hormone Adrenalin, Noradrenalin und Conticoide ausgeschüttet, dein Blut gerinnt im Fall des Falles schneller. Schon eine Idee, worum es geht? In all diesen Situationen sind wir gestresst.

Stress hilft!

Obwohl wir also oft über Stress jammern, merken wir oft gar nicht, wie gestresst wir wirklich sind. Manche Belastung im Leben betrachten wir gar nicht als Stress, sondern vielmehr als Push! Denn mancher Stress kann uns sogar helfen. Wir arbeiten motivierter, sind aufmerksamer und können uns besser konzentrieren, außerdem entscheiden wir schneller. Diese Effekte waren in der Steinzeit überlebenswichtig. Wenn der Säbelzahntiger kommt, sollte man so schnell wie möglich abhauen und nicht noch da stehen und überlegen, was man macht.

Stress ist so Steinzeit

Stress ist also ursprünglich eine Fluchtreaktion. Gut, viele würden wahrscheinlich auch gerne flüchten, wenn sie an ihrer Hausarbeit sitzen, aber da wir keine Neandertaler mehr sind, bleiben wir dann doch hocken. Nimmt man sich aber vor, die Bachelorarbeit in einer Nacht zu schreiben, dann hilft Stress nur noch bedingt. Mit jeder Stunde rückt der Abgabetermin näher und der Stress steigt. Am Anfang kann man sich noch gut konzentrieren, aber dann kommt der Punkt, an dem das Gegenteil passiert. Denn während der Neandertaler nach einem Sprint wieder in seiner Höhle chillen konnte, halten wir den Stress permanent aufrecht. Wir sind also selber Schuld, wenn wir dann die ganzen negativen Folgen spüren, über die wir uns dann beschweren.

Warum wir selbst Schuld sind

Es ist dann natürlich einfach, sich einen Sündenbock zu suchen und das ganze auf den Stress zu schieben. Aber wenn man zu viel isst, wird einem auch schlecht – und dann kommt man auch nicht auf die Idee zu sagen, Essen ist doof. Eine andere Sache ist es aber, wenn man bei Oma isst, die einem gerade den fünften Nachschlag aufzwingt. Wenn einem immer Stress von jemand anderem gemacht wird, ist das besonders schlecht, weil man sich dann getrieben und überfordert fühlt. Setzt man sich selbst jedoch freiwillig unter Stress und erledigt dann eine Aufgabe, wird man im Idealfall mit einem Erfolgserlebnis belohnt. Noch dazu wirken Stressphasen wie eine Impfung. Der Körper gewöhnt sich dann an die Auswirkungen und wir können immer mehr und mehr Stress ertragen.

Positiv denken hilft

Es ist tatsächlich wichtig, welche Einstellung man zum Stress hat. Ist man davon überzeugt, dass er einen fertig und sogar krank macht, ist das auch tatsächlich der Fall. Geht man aber davon aus, dass der Stress bei der Arbeit hilft, dann beruhigt sich der Körper schneller. Es hilft außerdem, der Aufgabe einen Sinn zu geben, wegen der man gestresst ist. Sprich, der Gedanke, ohne Hausarbeit werde man exmatrikuliert, kann schon helfen. Eigentlich wie immer… eine positive Einstellung hilft. Und am Ende ist alles nur halb so schlimm, wenn man sich nicht von seinem Stress stressen lässt.