Den Partner eifersüchtig machen

Warum wir versuchen, unseren Partner eifersüchtig zu machen

„Wer ist denn diese attraktive Blonde, die du letztens auf Facebook geaddet hast?“, „Warum lässt du dich von dem Blödmann anquatschen? Findest den wohl gut?“. Sätze, die in vermutlich jeder Beziehung schon einmal zum Streit geführt haben. Eifersucht ist in der Liebe so allgegenwärtig wie Rumknutschen. Manchmal wird sie ganz natürlich ausgelöst, weil wir Angst haben, unseren Partner an jemand vermeidlich besseren zu verlieren. Manchmal wird sie aber auch zum gemeinen Instrument, den Partner wieder in die richtige Bahn zu lenken, indem man ihn ganz bewusst eifersüchtig macht.

Eifersucht bei seinem Partner auszulösen, kann gute und schlechte Seiten haben. Eigentlich ist es ein gutes Zeichen, wenn der Partner sauer wird bei dem Gedanken, uns mit jemand anderem zu sehen. Denn eigentlich ist die Eifersucht immer ein Ausdruck von Liebe. Wer liebt, der ist auch eifersüchtig. Sie ist nichts anderes, als die Angst seinen Partner an jemand anderen zu verlieren. Lässt unsere Eifersucht im Laufe einer Beziehung nach, liegt das zumeist daran, dass wir auch weniger für unsern Partner empfinden. Es wird uns irgendwie egal, ob er oder sie jemand anderen attraktiv findet. Vielleicht sehen wir uns auch selbst schon nach etwas Neuem um. An diesem Punkt einer Beziehung ist die nachlassende Eifersucht ein Indikator für das leise Sterben der Liebe.

Eifersucht ist ein Liebesbeweis

Auch wenn Eifersucht ein Ausdruck von Liebe ist, hat sie natürlich auch eine fiese Seite. Sie löst nämlich unheimlich viel Stress aus. Wenn die Eifersucht nicht mit einem „Ach Liebling, du brauchst dir doch gar keine Sorgen machen“ eingedämmt werden kann, dann artet es oft in ein Wortgefecht aus. Der Eine ist genervt davon, dass aus jedem „Hi“ gleich ein Flirtversuch gemacht wird, der Andere verängstigt oder stinksauer, dass der Partner überhaupt Interesse an anderen zeigt. Wie auch immer – Eifersucht ist Teil einer jeden Beziehung. Es kommt nur darauf an, welche Rolle sie einnimmt.

Den Partner eifersüchtig zu machen, kann durchaus eine Methode sein, an seiner Beziehung zu arbeiten. Vermisst man die Aufmerksamkeit seines Partners, ist der Versuch, ihn ein bisschen anzustacheln, indem man fremd flirtet, sicher keine schlechte Methode, um ans Ziel zu kommen. Man könnte es als Test bezeichnen, das Engagement seines Partners herauszufordern. Beißt er an und lässt sich auf den Konkurrenzkampf ein, zeigt er auch den Willen, für die Beziehung auch seine Krallen auszufahren.

Unsicherheit löst Eifersucht aus

Laut Studien hat Eifersucht mit drei Aspekten zu tun: Engagement, Zufriedenheit und Unsicherheit. Die Zufriedenheit mit der Beziehung und das Engagement, sie auch längerfristig führen zu wollen, entscheiden darüber, wie lange eine Beziehung hält. Das Zusammenspiel aller drei Faktoren kann dabei helfen, zu erklären, warum und wann wir unseren Partner eifersüchtig machen wollen. Sind wir beispielsweise wenig zufrieden mit der Beziehung, erhalten wenig Aufmerksamkeit von unserem Partner und sind dazu noch unsicher, kommen wir schneller in die Versuchung, Eifersucht zu provozieren.

Es soll Beziehungen geben, in denen die Eifersucht gar kein Thema ist. Man muss sich fragen, wie sich die Pärchen dann zeigen, dass sie den Partner in jedem Fall für sich behalten wollen? Gibt es ein stressfreies Äquivalent zur Eifersucht? Für den Großteil der Beziehungen gehört die Eifersucht jedenfalls dazu. Natürlich gibt es schönere Dinge als sich zu streiten, aber das Schöne an der Eifersucht bleibt, dass auf sie immer die Versöhnung folgt.

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Bildquelle: Flickr/ Mateus Lunardi Dutra CC by 2.0