Was brauchst du in deinem Leben und was nicht?

Minimalismus ist seit einigen Jahren in aller Munde. Jedoch scheint die Bewegung zu „weniger ist mehr“ etwas abzuflauen. Aber ist das wirklich so? Denn es macht viel mehr den Eindruck, als wäre der Minimalismus etwas geworden, das sich so nebenbei im Leben abspielt. Also nichts, was sich jeder auf die Fahne schreibt, sondern eher ein Automatismus, der sich verselbstständigt hat. Denn immer mehr Menschen wie du und ich Fragen sich bei jedem Kauf, ob das wirklich nötig ist, oder ob das doch wegkann. Denn nicht nur halten uns die Dinge, die wir um uns ansammeln von der eigentlichen Freiheit ab, sondern sie sind letztendlich auch Ressourcen eines Planeten, der mit dem daraus Kreierten als Abfall langsam nicht mehr klarkommt. Zudem ist der Minimalismus auch ein Zeichen für den Protest. Gegen Konsum, Wegwerfgesellschaft und überteuerte Frauen-Kosmetik sowie Pink Tax – also Gender Pricing. Ähnlich wie der Veganismus, zeigt sich dieser Lebensstil leicht in der Umsetzung und vermag es, viel zu verändern.

Der Weg zum Minimalismus
Oftmals kommt in Gesprächen die Frage auf, woher der Antrieb zu dieser Entscheidung kommt. Also das „Ja“ zu „weniger“. Dabei erzählen Menschen die unterschiedlichsten Geschichten und nennen dabei diverse Faktoren. Den einen fällt schlicht auf, wie viele Dinge sie all die Jahre in ihren eigenen vier Wänden angesammelt haben. Andere merken, dass sie nicht glücklicher sind, nur weil sie mehr haben und wieder andere wollen die Ausbeutung und die Verschmutzung der Erde einfach nicht mehr hinnehmen.

Da der Weg in den Minimalismus variabel und sehr einfach ist, ist es für jeden möglich, diesen zu gehen. Denn der Begriff an sich ist weit gefasst. Dabei musst du die günstigen Produkte, die du beim Preisvergleich findest, nicht gleich alle wegwerfen. Hier findest du ja schließlich Top-Schnäppchen all der Dinge, die du dennoch im Leben haben möchtest. Denn das tolle ist ja, dass dieser Lebensstil von dir selbst definiert werden kann. Anstatt viel zu besitzen, kann der Minimalismus für manche lediglich bedeuten, nur eine rudimentäre Ausstattung zu besitzen. Oder aber irgendetwas dazwischen. So ist „weniger“ für Menschen, die ein ganzes Haus voll haben, vielleicht schon ein leerer Keller.

Wie du dein Leben minimalistisch gestaltest
Die ersten Schritte sind überhaupt nicht schwer. Jedoch zeigt sich bei vielen, dass die Trennung von Dingen mit anderen Ängsten verbunden ist. Etwa, nichts mehr „wert“ zu sein oder „Halt zu verlieren“. Diese Wurzeln sollten unbedingt im Fokus bleiben und an anderer Stelle bearbeitet werden. So beginnst du im Regelfall damit, jeden Teil deiner Wohnung oder deines Hauses nach Gegenständen zu durchsuchen, die du einfach nicht mehr benötigst. Diese kannst du verkaufen, verschenken oder wegwerfen – ganz wie es dir passt. Zudem gilt es natürlich, im Gegenzug nur das zu kaufen, das tatsächlich nötig ist.

Falls du dir nicht immer sicher bist, kannst du Kisten bilden. Eine mit Dingen die sicher wegkönnen und eine mit allem, bei dem du dir unsicher bist. Diese kannst du dann in den Keller stellen oder anderenorts aufbewahren. Stellst du nach einigen Wochen fest, das alles darin nicht mehr gebraucht wurde, kann auch das mit gutem Gewissen entsorgt werden. Mit diesen einfachen Mitteln, lässt sich relativ schnell ein einfacherer, dafür aber unabhängiger und freiheitlicher Lebensstil, umsetzen.

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Bildquelle: David van Dijk on Unsplash