Krankenschwester

Was ist meine Arbeit wert?

Wachsendes Gehalt mit steigender Verantwortung?

Gleiches gilt auch für Lehrer*innen und Erzieher*innen: Ihre Arbeit wird besonders in finanzieller Hinsicht viel zu selten angemessen wertgeschätzt, obwohl wir die Gesundheit und die Zukunft unserer Liebsten in ihre Hände legen. So ist es keine Ausnahme, dass Lehrer*innen zu den Sommerferien gekündigt wird, um Geld zu sparen. Wer Verantwortung für andere Menschen übernimmt, so scheint es, muss sich oft mit weniger Geld zufriedengeben.

Anders sieht es aus, wer in der Wirtschaft mit Geld hantiert. Und je mehr Geld auf dem Spiel steht, desto höher fällt die Vergütung aus – High Risk, High Reward. Firmenspitzen verdienen dank Gewinnbeteiligung und Prämien teils astronomische Beträge, im Optimalfall werden sie aber auch für Verfehlungen des Unternehmens oder Misswirtschaft zur Rechenschaft gezogen. Die Boni sind ein Anreiz, das Top-Personal in der eigenen Firma zu halten. Ist das der Belegschaft gegenüber gerecht? Nein, ganz sicher nicht. Wirtschaftlich gesehen ist die Arbeit des Vorstandes aber „mehr wert“, auch wenn das ganze Unternehmen an der Gewinnerwirtschaftung beteiligt ist.

Politiker*innen tragen ebenfalls große Verantwortung, auch wenn sie dieser Verantwortung nicht immer nachkommen. Ihr Handeln kann schließlich das Leben von Millionen zum Guten wie zum Schlechten wenden. Da der Bundestag aber selbst über Gehalt und Diäten bestimmen kann, laufen unsere Abgeordneten ohnehin nicht Gefahr, zu wenig Geld zu verdienen (Sarkasmus Ende).

Weitere Faktoren

Tradition und Berufsfeld bestimmen also beide, wie Arbeit vergütet wird. Ob eine Branche mehr oder weniger abwirft, wird aber auch durch andere Faktoren beeinflusst: Wird ein höherer Bildungsgrad benötigt, kann man sich auf ein höheres Gehalt freuen und übersteigt die Nachfrage nach einer bestimmten Dienstleistung das Angebot an Fachkräften – man denke an die Schwierigkeiten, aktuell an Handwerker*innen zu gelangen – ist die Vergütung ebenfalls besser. Es sei denn natürlich, du arbeitest im sozialen Sektor! Dort scheinen diese Regeln nämlich nicht zu gelten.